Fußball Oberliga: ... Erste mit sicherem Auftritt

VfB Germania setzt sich glanzlos, aber deutlich durch

NOFV-OL Süd:  VfB Germania – FSV Motor Marienberg  4:1  (2:0)

(berwa)

Nach dem starken Zeichen, dass seine Mannschaft in der Vorwoche beim Staffelfavoriten

in der Landeshauptstadt setzen konnte, hatte Manuel Rost in der Spielvorbereitung viel damit zu tun, einge im Umfeld „auf dem Teppich“ zu halten.  Wie an den Stammtischen nun mal üblich, war das Thema eigentlich nur die Höhe des Sieges, mit dem man Marienberg wohl aus dem Stadion fegen würde. Das Trainerteam schaffte es, diesen Druck ein Stück weit von den Spielern zu nehmen. „Am Anfang beginnt auch dieses Spiel beim Stand von 0:0, alles andere musst du dir erst hart erarbeiten“, warnte der Trainer. Zudem sei man in einer Phase der Saison, in der durchaus ein gewisser Substanzverlust erkennbar und normal sei, schließlich wäre auch eine beruhigende Kaderbreite nicht in der Form vorhanden, die eine regelmäßige Rotation zur Schonung einger Kräfte ermöglichen würde.

Dass trotzdem ein Sieg auf der Agenda stand, ist natürlich keine Frage, das gebietet der eigene Anspruch. So spielte der VfB Germania denn auch einigermaßen konzentriert auf,

brauchte aber eine gewisse Anlaufzeit, um zur ersten klaren Chance zu kommen, die sich in der 12. Minute ergab, als Pascal Hackethal präzise von links flankte und Drilon Halilaj am hinteren Eck des Fünfmeterraumes einlief und wuchtig zur Führung einköpfen konnte. Danach der FSV nicht geschockt, zeigte sich im HBS-Sechzehner, Lukas Cichos musste zwischen zwei Angreifern gekonnt zupacken. Ein Freistoß von „Hacke“, den Keeper Sandro Breitfeld klatschen ließ, bot eine Chance, wie auf dem Präsentierteller (20.), doch niemand hatte auf den „zweiten Ball“ spekuliert... Zwei Zeigerumdrehungen später erneut ein flach ausgeführter Freistoß unserer Nummer 7, diesmal flipperte der Ball im Strafraum hin und her, final drosch Vinicius Sandri Kuffner die Murmel aber schräg über das rechte Eck.

Dann wieder die Gäste, Lukas Cichos sicherte einen Schuss von Max Flade aus 14 Metern. 

Einige Augenblicke später konnte Jona Renner Pascal Hackethal auf der linken Seite in Szene setzen, dessen hochwertiger Versuch (28.) rauschte denkbar knapp über die Querstange. Dass die Gäste im Spiel blieben, verdanken sie unter anderem der Tatsache, dass der VfB Germania zwar einige der deutlich besseren Chancen  besaß, aber nicht in

vollem Umfang nutzte. So verpassten Corvin Kosak und Patrick Baudis eine Freistoß-Eingabe von Pascal Hackethal (38.) in bester Position nur um Zentimeter, traf Kosak auch kurz darauf nicht, als er sich zwar unter Bedrängnis stark am Strafraum durchsetzte (40.), aber über den Kasten zielte. „Matt in zwei Zügen“, hieß es dann aber doch noch vor der Pause für die Gäste. Lukas Cichos eröffnete klug mit einem weiten und präzisen Pass, servierte so Paul Grzega das Spielgerät sauber auf der rechten Seite in den Lauf,

dieser nutzte seine Erfahrung als Stürmer, übernahm im Vollsprint die Kugel, ging bis an die Box, um dann unhaltbar flach links unten zu vollstrecken - 2:0 (42.), der Pausenstand.

Nach dem Wechsel blieben hochkarätige Torchancen zunächst Mangelware, eine Mischung aus Torschuss und Flanke von Nick Poser (55.), die knapp über die lange Ecke segelte,  sorgte für erste Gefahr. Denis Neumann, bedient von Jona Renner (65.), wuchtete einen Kopfball aufs Tor, den Keeper Breitfeld mit den Fingerspitzen zur Ecke lenken konnte, bevor dann die nächste Eingabe vor das Tor der Gäste zur Beute von Corvin Kosak wurde, der aus Nahdistanz auf 3:0 stellte (65.). Das 4:0 hätte schon in der nächsten Aktion fallen können, als Denis Neumann einen sehenswerten Flugkopfball ansetzte, aber knapp das Ziel verfehlte. Auch der FSV näherte sich immer wieder der gefährlichen Zone, wurde aber selten zwingend. Dennoch kamen die Gäste zum Treffer, weil Lukas Cichos einen halbhohen Ball von rechts nur kurz abwehren konnte (71.), den Max Flade zum 3:1 ins Netz schob. Als der FSV ein weiteres Mal aufgerückt war, konterte der VfB Germania eiskalt: Ole Matthias spielte einen überragenden Diagonalpass über das halbe Feld, erreichte Edhem Hujdurovic, der mit Ruhe erst noch zwei Gegenspieler umkurvte, bevor er mit Übersicht den Ball flach ins rechte untere Eck „streichelte“ (79.) und so den 4:1-Endstand herstellte. Der letzte Schussversuch gehörte Kevin Werner (89.), der  Lukas Cichios vor keine große Herausforderung stellte.

So bleibt ein klarer Sieg, der sehr seriös erarbeitet wurde, ohne dabei Hochglanz zu versprühen. Dass das Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung ginge, sah im Nachhinein auch Gästetrainer Ronny Rother, der für die Atmosphäre in Halberstadt viel Lob übrig hatte.