Fußball Landesklasse: ... Testerfolg für die Zweite

Schwere Verletzung überschattet Testspiel-Sieg

VfB Germania Halberstadt II  -  TSV Berßel  3:1  (1:1)

(berwa)

Es war das erwartet intensive, kampfbetonte Spiel, in dem sich beide Teams keinen Millimeter Raum schenkten. Ungeachtet dessen führten alle Akteure die Begegnung über die volle Distanz in einem absolut fairen Rahmen. So hatte auch das üble Szenario kurz vor der Pause seinen Ursprung nicht etwa in einem Foulspiel. Leon Wedde war kurz abgesprungen und hatte sich bei der Landung das Knie verdreht, war im stumpfen Kunstrasen schlicht hängen geblieben. Jedem war bei seinem schmerzerfüllten Aufschrei sofort klar, dass hier etwas passiert war, es ging nicht darum, etwa den Schiedsrichter zu beeinflussen. Referee Ronny Engelhardt hatte das Spiel auch sofort unterbrochen, so dass der sich vor Schmerz noch immer windende Spieler sofort durch Helfer – die Physio-Erfahrenen beider Vereine waren dankenswerterweise sofort zur Stelle - eine erste Versorgung erfahren konnte. Das rechte Knie wurde stabilisiert, den Abtransport ins Klinikum konnte freilich diese erste Maßnahme nicht verhindern. Gute Besserung, Leon Wedde!

Das umsichtige Schiedsrichter-Trio tat gut daran, die reichlich sechsminütige Unterbrechung nicht nachspielen zu lassen, sondern gönnte den Mannschaften nach neunzig Sekunden Zuschlag die Pause, so dass sich beide Teams ein wenig sammeln und vom gerade auf dem Platz Erlebten etwas Abstand gewinnen konnten.

Ein gerechtes Remis stand zur Pause im Protokoll. Den besseren Start erwischte der Gastgeber, schon nach zwei Minuten war Adil Masic rechts durchgebrochen und schloss schräg ab, doch der Flachschuss verfehlte die linke Torstange um wenige Zentimeter. Fortan spielte sich viel zwischen den Strafräumen ab. Mit viel Kampfgeist ging es dort zur Sache, meist noch bevor die gefährliche Zone erreicht wurde. Im Aufbauspiel allerdings offenbarten  beide Teams noch einige Schwächen, so dass die geplanten Angriffsversuche selten zwingend wurden. Erst in der 20. Minute ein Geniestreich der Hausherren über links, Loran Al-Ali wurde glänzend in den Lauf aufgelegt und er versenkte völlig frei sehr überlegt die Kugel links unten – keine Abwehrchance für Hideyuki Watanabe im TSV-Gehäuse.

In der Folge ein sehr ausgeglichenes Spiel, bis ein Abstimmungsfehler in der Halberstädter Innenverteidigung den Gast förmlich einlud. Während sich zwei Verteidiger nicht einigen konnte, wer denn nun den Ball übernimmt, nahm Alisson Da Silva Torete dankend an und stellte auf 1:1 (37.), wobei Pascal Sparwasser noch dran war, den Einschlag aus zehn Metern aber nicht verhindern konnte. Es folgte wenig später das geschilderte Drama um Leon Wedde...

Nach dem Wechsel war zunächst „Calli“ gefordert, der Halberstädter Schlussmann parierte mit einer glänzenden Reaktion einen Direktschuss von Da Silva Torete aus Nahdistanz. Im Verlauf der folgenden Ecke köpfte Yevhenii Kolobov für die Grün-Weißen über den Kasten, ehe auf der anderen Seite Loran Al-Ali den Ball ins Tor stocherte (56.), allerdings wegen korrekt erkannter Abseitsstellung zurück gepfiffen wurde. Etwas kurios dann die Halberstädter Führung drei Minuten später. Die scharfe Eingabe von links erreichte Jan-Erik Allner per Kopf nicht, irritierte aber dabei den Keeper, der daneben griff, so dass die Kugel den völlig überraschten Da Silva Torete traf, der das Spielgerät ins Tor ablenkte.

 

Erneut drei Minuten später hatte Adil Masic die Chance auf das 3:1, doch seinen 10-Meter-Schuss parierte Watanabe stark im kurzen Eck. Dem eingewechselten Baktash Qaderi blieb es vorbehalten, mit dem wohl schönsten Tor des Tages dennoch das 3:1 und damit den Endstand herzustellen. Auf der linken Außenbahn bedient, zog er nach innen und schloss zwei Meter vor dem linken Strafraum-Eck ab (69.). Das Geschoss schlug sehenswert und unhaltbar im Giebel am kurzen Pfosten ein. Zehn Minuten später musste Pascal Sparwasser noch einen Kopfball von Oleksandr Lysenko entschärfen. Am Ende holen sich die Gastgeber den 3:1-Sieg nach einem sehr kurzweiligen Spiel, dass seinen traurigen Höhepunkt freilich Ende der ersten Halbzeit erleben musste...