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Spiel knapp verloren, aber Sympathien gewonnen

Fußball/1.Herren:

RL Nordost: VfB Germania Halberstadt – SV Babelsberg 03  1:2 (1:2)

Friedensstadion, 29.07.2018

„Wir wollten von Beginn an couragiert auftreten, begeisternden Fußball spielen und so das Stadion mitreißen“, fasste es Neu-Cheftrainer Max Dentz auf der PK zusammen.

Der Plan ging auf, von Beginn an sah man der neu formierten Halberstädter Elf diese Marschroute an. Nicht von ungefähr verbuchte der VfB Germania drei gute Chancen in den ersten zehn Minuten.


Nach Foul von Wilton an Dustin Messing hatte Referee Rasmus Jessen aus Berlin (!) keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Philipp Blume verwandelte eiskalt und schickte Gladrow in die falsche Ecke. Spätestens da hatte die Heimelf die Herzen der Fans im Sturm erobert, auch die eher Mißtrauischen nickten anerkennend. So gab es auch keinen Bruch, als der SVB mit seiner ersten Gelegenheit, nach zugegeben schöner Kombination über rechts, zum überraschenden Ausgleich kam.

 

Wilton passte nach innen, Wolf verwandelte aus Nahdistanz mit der Hacke ins lange Eck.

 

Den klar favorisierten Babelsbergern, die bislang noch jedes Spiel in Halberstadt gewonnen hatten, fiel es weiterhin schwer, gegen die konzentriert und forsch aufspielende Halberstädter Mannschaft Akzente zu setzen. Stattdessen hatte der VfB Germania etwas Pech, als Alysson Vargas eine Ecke von Tino Schulze ans Lattenkreuz köpfte.

 

Fortan war dieses sehr intensive Spiel dann etwas ärmer an echten Torchancen, trotzdem sahen viele Aktionen nach gutem Fußball aus. Über weite Strecken standen sich nun zwei gleichwertige Teams gegenüber. Erneut aus dem Nichts und für die Hiesigen unglücklich, konnte Babelsberg noch kurz vor der Pause in Führung gehen. Eine hohe Freistoß-Eingabe von rechts ließ der Ex-Germane Nattermann gegen die Laufrichtung von Fabian Guderitz aus dem Fußgelenk abtropfen, fast in Zeitlupe rollte die Kugel über die Linie...

 

Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild, ein Spiel auf guten Niveau, beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe. Mutig zog der VfB Germania nochmal an, mobilisierte die letzten Kraftreserven und hätte sich die Belohnung verdient gehabt, doch weder Dennis Rothenstein, noch Alex Schmitt hatten Glück mit ihren anspruchsvollen Versuchen, die zwar Keeper Gladrow schon überwunden hatten,  jeweils aber nur um Zentimeter das Tor verfehlten,

 

Eine fesselnde Begegnung verlief bis zum Ende so, dass die Zuschauer ungebrochen hinter dem Dentz-Team standen, dass der Ausgleich eigentlich in der Luft lag, dass aber ein unrühmliches Ende folgen sollte.

 

Die aufreizende Zeitspielerei einiger SVB-Akteure ließ eine längere Nachspielzeit erahnen, doch es kam anders: Noch vor Ablauf der regulären Spielzeit unterbrach Jessen das Spiel wegen Fouls. Leon Heynke schob Nattermann aus dem Weg, um schnell zum Ball zu kommen, doch der gab minutenlang den „sterbenden Schwan“. Rudelbildung, Schubser hier und da und dann die große Stunde des Berliner Schiedsrichters, der die Rangeleien nutzte, um Nattermann Gelb, aber Heynke Gelb-Rot zu geben. Hätte man das noch hingenommen, obwohl unnötig hart in der Entscheidung, so fehlt jegliche Einsicht in die nächste Aktion, in der der Schiedsrichter die Begegnung bereits beendete, so dass der VfB Germania keine Chance mehr bekam, das Anrennen vielleicht doch noch mit einem Tor und dem verdienten Punktgewinn zu belohnen. Stattdessen hatte der SV Babelsberg auch dieses Mal drei Punkte in Halberstadt geholt. Dass der Trainer des SVB von einem sehr glücklichen Sieg seiner Elf sprach, weil Halberstadt ebenbürtig spielte, jedoch mehr und besserer Chancen besaß, unterstreicht die insgesamt gute Leistung des VfB Germania, der zurecht mit stehenden Ovationen vom Spielfeld verabschiedet wurde.

 

 

 

Vorschau:

 

Sonnabend, 04. August 2018, Anstoß 13.30 Uhr im Jahn-Sportpark:

 

BFC Dynamo – VfB Germania Halberstadt                                                                        bw

 

 

Bild: Dustin Messing (cr: Florian Bortfeld)