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120-Minuten-Kampf mit Halbfinaleinzug belohnt

FSA-Pokal: SV Union Sandersdorf - VfB Germania Halberstadt  2:4 n.V.  (1:0, 2:2)

Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf, Sonnabend, 17.11.2018

 

Das Ziel ist erreicht, der VfB Germania steht im Halbfinale des FSA-Pokals.

Die etwas ketzerische Frage eines Fans auf der PK, ob es sein müsse, dass er sich schon wieder eine Verlängerung habe ansehen müssen, bevor die nächste Runde erreicht wurde, konterte Maximilian Dentz sachlich, abgeklärt und ziemlich logisch: Es sei eine junge Mannschaft, die noch nicht über viel Erfahrung verfüge, die auch Fehler machen dürfe. Sandersdorf habe in dem für Union vielleicht wichtigsten Spiel des Jahres alles gegeben, es dem Regionalligisten dementsprechend schwer gemacht. Es sei ja auch nicht so gewesen, dass Halberstadt sich keine Chancen erarbeitet hätte, doch verteidigte Union mit Leidenschaft, Glück und einem überragenden Torhüter. Dass es selbst nach dem 0:2 noch gelungen sei, den Schalter umzulegen, dass die Jungs verbissen alles in die Waagschale geworfen hätten, um das Ding noch zu ziehen, darauf könne man als Mannschaft, aber auch als Fan stolz sein, denn das sei keine Selbstverständlichkeit, wenn der Plan nicht aufzugehen droht. Insofern meinte Dentz, er würde sich eine andere, positivere Sichtweise wünschen, nicht eine Verlängerung gesehen haben zu müssen, sondern zu dürfen.

In diesem Statement ist schon viel erklärt. Tatsächlich begann die Partie mit dem ersten Aufreger in der achten Minute, als Union nach einem Zweikampf am Strafraumeck einen Elfmeter haben wollte, der VfB Germania schnell konterte und Lucas Surek unter Bedrängnis einen straffen Schuss an den rechten Innenpfosten setzte. In den Folgeminuten schien sich der Regionalligist den Gegner zurecht zu legen, die Bemühungen wurden zielstrebiger und hochkarätiger. Schon in dieser Phase wurden Balljungen im weiten Rund schmerzlich vermisst, denn es kamen einige Schüsse durch, die knapp abgefälscht oder vom Keeper zur Ecke gelenkt wurden. Genau in diese Phase hinein, verlor der aufgerückte VfB Germania in der Vorwärtsbewegung den Ball, Union schaltete schnell  um, ging über Zivcec von rechts in den Strafraum. Der schlug noch einen Haken und versenkte das Spielgerät flach zum 1:0 im kurzen Eck. Anschließend übernahm der Gast wieder das Zepter. Doch selbst glänzende Schüsse, wie ein Freistoß von Benjamin Boltze (35.) und ein Hammer aus achtzehn Metern auf linke Dreieck von Leon Heynke (38.) schlugen nicht ein, weil Torhüter Nico Becker, dereinst im Nachwuchs des VfB Germania zusammen mit Fabian Guderitz und Christoph Klötzer ausgebildet, mit diversen exzellenten Paraden brillierte.

Nach dem Wechsel behielt der VfB Germania seine spielerische Dominanz, scheiterte aber immer wieder, teils sehr unglücklich, mit seinen Versuchen. Auf der anderen Seite hatte Union das Glück auf seiner Seite, als Langner aus dem Gewühl die Übersicht behielt und zum 2:0 traf (66.). Halberstadt setzte alles auf eine Karte, erhöhte nochmals den Druck.

Immer wieder reichte jedoch eine Fußspitze der Hausherren, oft auch das Eingreifen von Becker, den Halberstädtern die Tour zu vermasseln. Doch dann sah Leon Heynke die kleine Lücke und schob aus Nahdistanz zum Anschluss ein (78.). Union wurde nun fast komplett im eigenen Strafraum eingeschnürt, quasi ein Powerplay des VfB Germania, doch immer wieder war Becker zur Stelle. Es schien, als würde der einstige Germania-Nachwuchs über die Herren von heute triumphieren.

Doch in der Nachspielzeit wendete sich das Blatt. Eine weite Eingabe von links setzte Alexander Schmitt Richtung zweiten Pfosten, wo Dustin Messing lauerte. Doch der war wohl nicht mehr dran, als es zum 2:2 einschlug (90.+2).

In der Verlängerung hatte der SV Union dann nicht mehr so viel entgegenzusetzen, lediglich Becker vereitelte weiter Chance um Chance mit großen Taten. Als eine Flanke von rechts zu Kay Michel durchkam, hatte der VfB Germania das Spiel gedreht, denn überlegt schob er unhaltbar zum 2:3 ein (100.). Einen schnörkellosen Angriff über die linke Seite vollendete dann noch Denis Jäpel, der schräg aus vierzehn Metern Becker überwinden konnte (117.) und alles klar machte.

 

 

Vorschau: 

Sonntag, 25. November 2018, 13.30 Uhr, Union Fürstenwalde – VfB Germania (RL)

Freitag, 30. November 2018, 19.00 Uhr: SV Babelsberg 03 - VfB Germania (RL)

Sonnabend, 08. Dezember 2018, 13.30 Uhr, VfB Germania – BFC Dynamo (RL)

 

Text: Bernd Waldow