Fußball Oberliga: ... Erste verliert in Kriechow

VfB Germania kehrt ohne Punkte aus Krieschow zurück

NOFV-OL Süd:  VfB Krieschow – VfB Germania Halberstadt  3:2  (1:1)

(von Bernd Waldow)

Das Spiel des VfB Germania in Krieschow hatte einige Parallelen zu dem wechselhaften Aprilwetter über dem dortigen Sportpark. Es gab durchaus sonnige Phasen, die freundliche Wärme spendeten, das täuschte aber nicht über das vorwiegend herrschende Grau hinweg, das gepaart mit eisigem Wind und einigen Spritzern Regen die Szenerie beherrschte. Ein gut zwanzig Minuten andauernder Graupelschauer ab Halbzeit tat sein übriges...

Die Halberstädter bemühten sich, dem Spielverlauf die richtige Richtung zu geben, ließen dabei aber manches und insgesamt zuviel zu. So konterte Krieschow bereits in der 9. Minute im eigenen Stadion, Leo Felgenträger durfte relativ unbehelligt abziehen, traf aber links vorbei. Fynn Kleeschätzky tauchte links in der Spitze auf, seine Eingabe fand über Umwege Vinicius Sandri Kuffner (11.), der aus 20 Metern zu hoch zielte, ehe Corvin Kosak eine Ecke von Pascal Hackethal per Kopf unter Bedrängnis ebenso über die Querstange brachte (13.). Schon in der nächsten Aktion segelte eine Flanke von links vor das Halberstädter Tor, wo nur unzureichend gedeckt wurde, so dass Martin Dahm (15.) zum 1:0 einköpfen konnte. Kuffners Direktabnahme einer Renner-Ecke (19.) in die zweite Etage und ein Zuspiel in der Box von Nick Poser auf Jona Renner, dem der hoppelnde Ball aber versprang (26.) hatten die Domstädter zu bieten, während Lukas Cichos (21.) auf der anderen Seite gegen Jannis Fuchs einen Flachschuss parieren musste. Danach waren die Halberstädter dem Ausgleich binnen Sekunden dreimal ganz nah, einmal von rechts – abgewehrt von Fritz Pflug, im Nachschuss von links – abgewehfrt von Pflug und dann von Corvin Kosak im zweiten Nachschuss unhaltbar unters Tordach geschweißt (28.), hier aber soll eine Abseitsstellung vorgelegen haben und der Treffer zählte nicht. Augenblicke später servierte Kuffner von links flach auf den ersten Pfosten (29.), hier schob Kosak die Kugel Zentimeter am entlegenen Pfosten vorbei. In der 35. Minute dann doch der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich nach Ecke von links, die per Kopf verlängert wurde, wo am Ende Corvin Kosak mit dem Schädel zum 1:1 traf. Auf der anderen Seite Freistoß für die Gastgeber, untauglich abgewehrt, genau vor die Füße von Colin Raak (38.), der etwas überrascht die Murmel deutlich über den Kasten drosch – Glück für die Gäste, die ihrerseits mit einem Solo von Jona Renner konterten, der in die Box ging, aber knapp an der linken Torstange vorbei zielte. Kurz vor der Pause stand auch das Aluminium den Gastgebern zur Seite – den Lattenkracher (45.) hätte Pflug nicht lesen können – Halbzeit 1:1.

Im Graupelschauer setzte Fynn Kleeschätzky den nächsten ganz starken Akzent (50.), erkämpfte einen Ball kurz vor der Torauslinie, servierte nach innen, wo die Ablage Nick Poser erreichte, der von der Strafraumgrenze mit einem satten Schuss zum 1:2 traf.

Der Dämpfer nur drei Zeigerumdrehungen später: Achilleas Oikonomidis im Zweikampf zu ungeschickt, Foulelfmeter. Die gerade erkämpfte Führung der Domstädter wackelte bereits wieder, doch Andy Hebler knallte die Kugel an den linken Pfosten – wieder Glück für die Gäste. Und auch nach diesem „Warnschuss“ lief es nicht rund im Halberstädter Spiel. Immer wieder fehlte der letzte „Biss“ im Zweikampf, teilweise sogar in Überzahl geführt, wurden kaum „zweite Bälle“ erobert, weil der VfB Krieschow einfach handlungsschneller wirkte.

Die Quittung in der 68. Minute, als Paul Pahlow nach einem nicht konsequent geklärten Einwurf unhaltbar für Cichos ins rechte untere Eck traf und so das 2:2 markierte.

Noch in der 82. Minute eroberten die Halberstaädter den Ball im Strafraum, den Kosak ins Tor schob, doch erneut zählte der Treffer nicht, es soll vorher ein Foul gegeben haben..

Dafür drehte der Gastgeber eine Minute später das Spiel: Kurz ausgeführte Ecke, die hohe Eingabe auf Martin Zurawsky, der zum 3:2 verwandelte, ohne ernsthaft gestört zu werden.

Manuel Seibt auf der einen und Paul Grzega sowie Corvin Kosak per Fallrückzieher auf der anderen Seite versuchten es in der Schlussphase ohne Erfolg, so dass es beim 3:2 blieb. Eine unnötige Niederlage für den VfB Germania, nach einem insgesamt eher enttäuschenden Auftritt, die Manuel Rost, sichtlich bedient,  mit einem Satz zusammenfasste: „Es hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg mehr wollte!“.

 

Auch wenn es banal klingt, es war einer jener Tage, die in einer Entwicklung immer mal wieder vorkommen. Ein Rückschlag, aus dem man Lehren ziehen muss und wird.