Bittere Niederlage in der Altmark

Im siebenten Spiel der noch jungen Saison mussten die Germanen am letzten Sonntag beim Tabellenführer 1. FC Lok Stendal antreten und kassierten bei herrlichem Fussballwetter und gut bespielbaren Platz ihre erste Saisonniederlage.

Das Spiel entwickelte sich rasch zu einem rassigen, kurzweiligen Spitzenspiel auf gutem Verbandsliganiveau. Vom Trainergespann Planitzer/Kanter gut eingestellt, kamen zunächst die Germanen besser ins Spiel. Bereits in der dritten Minute wurde Cedrik Staat durch einen Freistoß von Niclas Eheleben punktgenau in Szene gesetzt und verwandelte aus fünf Metern unbedrängt per Kopf zum frühen 1:0 für die Rot-Schwarzen. Die Germanen konnten das frühe Tor jedoch nicht für die gewünschte Sicherheit nutzen. Bereits in der achten Minute führte ein Missverständnis im Halberstädter Zentrum zum Stendaler Ballbesitz. Schnell umschaltend, wurde der Rechtsaußen Maurice Pascal Schmidt gesucht, der sicher zum 1:1 einschob. Viel lief nach den Toren bei beiden Mannschaften nicht zusammen. Die Stendaler blieben im Konterspiel gefährlich und stellten die Germanen ein ums andere Mal durch gefährliche, nadelstichartige Umschaltaktionen vor Probleme. In der 27. Minute kamen die Stendaler aus zentraler Position in den Halberstädter Strafraum. In dieser Situation wurde der Ball nicht eindeutig geklärt, so dass der Stendaler Marius Luca Schmidt die sich bietende Möglichkeit nutzte und zum 2:1 vollendete. Die Germanen schüttelten sich kurz und waren nunmehr wieder bestrebt das von den Trainern vorgegebene Konzept umzusetzen. Sie übernahmen nun die Initiative. Noch vor der Halbzeit erarbeiteten sie sich hochkarätige Chancen. Zunächst schloss Staat eine Hereingabe von Henrik Dumani mit einer Volleyabnahme ab. Der Ball verfehlte jedoch das Tor. In der 40. Minute setzte sich Eheleben nach Pass von Jakob Frye auf der linken Seite durch und schloss überlegt ab. Den schon sicher geglaubten Ausgleich klärte ein Stendaler noch von der Linie. In der 44. Minute lag der Torjubel erneut auf den Lippen der Germanen, einen Linksschuss von Eheleben konnte der Stendaler Torhüter allerdings noch aus dem Winkel kratzen.

Die Halbzeitanalyse der Germanen war sehr eindringlich. Da die Stendaler ständig im Umkehrspiel gefährlich agierten, sollten die Halberstädter auf ihre Chancen warten und ruhig und überlegt aus einer sicheren Abwehr agieren. Das Chancenplus war auf Seiten der Germanen. Hatten Dumani, Frye und Max Köhler zunächst Abschlüsse ohne den Stendaler Torhüter tatsächlich in Verlegenheit zu bringen, war es in der 70. Minute Max Stadler, der von der rechten Außenposition das Tor nur um Zentimeter verfehlte. In der 82. Minute wurde Niclas Eheleben auf der linken Seite rüde von hinten attackiert. Die rote Karte für den Stendaler Pascal Lemke war die Folge des bis dahin umsichtig agierenden Schiedsrichters Bethke. Aus der dem Freistoß folgenden Situation entwickelte sich die nächste Möglichkeit der Germanen. Frye ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und schloss die Aktion überlegt zum vielumjubelten 2:2 ab. Die Germanen waren am Drücker, mussten dann aber seit der 86. Minute auf Max Köhler verzichten, der nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot den Rasen verlassen musste. Das Spiel wurde zunehmend hektischer und von Nickligkeiten bestimmt, mit denen der Schiedsrichter nunmehr seine Probleme bekommen sollte. Die Halberstädter taten ihr übriges und verzettelten sich im letzten Spielabschnitt in Diskussionen. Mehrere diskutable Pfiffe in der Nachspielzeit taten ihr übriges. Ein so zustande gekommener Freistoß von der rechten Strafraumgrenze wurde in der 94. Minute mit dem Siegtreffer des Stendaler Simon Balliet abgeschlossen. Zu allem Überfluss sah Niclas Eheleben nach einem eher unspektakulären Foulspiel in der 94. Minute die rote Karte.

 

„Ein unnötig verlorenes Spitzenspiel, das unter normalen Umständen keinen Sieger verdient hätte. Wir haben nach dem Rückstand zurück gefunden und uns das 2:2 erarbeitet, gewollt und mehr als verdient. Die fünf Minuten Nachspielzeit waren gerechtfertigt, wir hätten das Spiel ruhig nach Hause fahren müssen. Ein Lernprozess für unser junges Team. Auch wenn einige Schiedsrichterentscheidungen gerade zum Ende des Spiels diskutabel waren, hätten wir den Kopf oben lassen sollen und uns die Belohnung mit nach Hause nehmen müssen.“ so Steffen Planitzer und Dirk Kanter im Resümee.

 

Germania: Niehs - Meißner, Kahmann, Brunner, Elster (24. Goksch), Müller (55. Stadler), Köhler, Frye, Eheleben, Dumani (62. Guhl), Staat