Nachruf - Ruhe in Frieden, Helmut

VEREIN: Der VfB Germania trauert um sein verstorbenes Ehrenmitglied Helmut Wilke.


 Nachruf   

 

Tief erschüttert haben kürzlich die Mitglieder des VfB Germania Halberstadt, aber auch die Sportfreunde weit über den Verein hinaus und besonders die Sportfreunde des KreisSportBundes Harz die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres langjährigen Mitstreiters Helmut Wilke erfahren. Ein Mann, der geachtet und anerkannt war, ja von manchen auch beneidet wurde, weil er mit unglaublicher Akribie und unerschütterlicher Kompetenz über Jahrzehnte hinweg erfolgreich gearbeitet hat. Entstanden ist dabei eine Datenbank von immensem Ausmaß, deren Kern freilich die Leichtathletik bildet. Hier fühlte sich Helmut Wilke zu Hause, hier wirkte er selbst erfolgreich und konnte vor allem Kindern und Jugendlichen sein Wissen und Können vermitteln. Als Pädagoge (er unterrichtete einst Sport und Werken in Halberstadt und Dedeleben) fand er stets den richtigen Draht zu seinen Schülern, war als Trainer beim VfB Germania und seinen Vorgängervereinen, sowie an der Kreis-Kinder- und Jugendsportschule ein Vorbild, einer vom alten Schlage eben. Als kompetenter und verlässlicher Sportkamerad wurde er bald Mitorganisator diverser großer Sportereignisse des Vereins, des Kreises und auf Landes- (Bezirks-)ebene, wo er später auch als Kampfrichterwart tätig war. Selbst im hohen Alter war er sich nicht zu schade, als Kampfrichter viele Veranstaltungen im Harzkreis zu unterstützen. Seine größten persönlichen Erfolge erlebte er als Kampfrichter bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und bei der Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart.

Helmut Wilke beherrschte die Klaviatur der Leichtathletik im Schlaf, schuf Statistiken und verwaltete sie, nicht nur für den Verein, sondern weit darüber hinaus. Dabei würde man ihm Unrecht tun, würde man ihn auf die Leichtathletik reduzieren. Stolz trug er hunderte Daten und Fakten über alle Sportarten aus seinem Archiv zusammen, um bei der Erstellung einer Vereinschronik zu helfen, an der er federführend mitarbeitete. Helmut Wilke konnte auch gönnen, wenn andere zu Erfolgen kamen, Sportsmann eben.

Unbeabsichtigt schuf er vor fast zwanzig Jahren sein eigenes Denkmal. Seiner Idee entsprang damals das inzwischen traditionelle und legendäre „Roland-Sportfest“, dessen neunzehnte Auflage er in diesem Sommer noch besuchte. Die Idee, diese Veranstaltung für immer mit dem Namen Helmut Wilkes zu koppeln, reifte bereits heran und war für die zwanzigste Auflage feierlich vorgesehen. Diese Ehre wird ihm nun leider posthum zuteilwerden müssen.

Die Verdienste, die sich Helmut Wilke in den Jahren erwarb, blieben aber nicht unbemerkt: Unter anderem wurde er Ehrenmitglied des VfB Germania Halberstadt, des Kreissportbundes und des Leichtathletik-Landesverbandes von Sachsen-Anhalt. Gefragt nach besonderen Momenten seiner Laufbahn sagte er einst: Die WM in Stuttgart gehörte zu den schönsten, die Schließung der Harzturnhalle zu den schwärzesten Momenten meiner Zeit. Heinz Witzler, Volkmar Nothnagel, Günther und Ditmar Schwalenberg, Prof. Hess (Halle) und E. Miethe (Magdeburg) hob er aus seiner Leichtathleten- und Sportfamilie als besondere Weggefährten hervor.

Die Sportkameraden des VfB Germania Halberstadt und des KreisSportBundes Harz teilen die Trauer seiner Angehörigen und werden sein Andenken stets in Ehren bewahren!