Regionalligateam holt Punkt in Bautzen

REGIONALLIGA: Die Anreise nach Bautzen gestaltete sich zum Stop-and-go-Trip. Gefühlt keine zehn Kilometer freie Fahrt am Stück, so wurde die avisierte Anstoßzeit zur Ankunftszeit und daher die Begegnung erst um 19.38 Uhr angepfiffen. Trotz der Verzögerung waren beide Mannschaften sofort im Spiel, wobei der Gastgeber im Angriff zuerst in Erscheinung trat.

Schmidt zwang Paul Büchel zur ersten großen Tat noch in den ersten zehn Minuten. Der VfBG trat offensiv durchaus auch in Erscheinung, kam aber lediglich in Tornähe, jedoch noch nicht zum Abschluss. Die erste Marke setzte Florian Beil, der nach einer Viertelstunde zentral frei gespielt wurde, doch es ertönte der Abseitspfiff. Zehn Minuten später der erste Hochkaräter für HBS, als Tom Nattermann nach einer Ecke der Ball direkt vor die Füße gelegt wurde und der Germania-Stürmer sofort abzog, jedoch auch hier glänzend pariert von Schlußmann Ebersbach. Hier und da offenbarten die Abwehrspieler anfänglich Standprobleme, denn der Platz wurde nicht nur gesprengt, der war regelrecht geflutet worden. So konnten sich Büchel und Eberbach gleich mehrfach auszeichnen und hielten ihren Kasten bis zur Pause jeweils sauber. Dabei hätte es fast noch zur Halbzeitführung für den VfB Germania gereicht, denn in der letzten Spielminute vor dem Wechsel gab es noch eine große Möglichkeit nach einer Ecke, doch schossen sich die Halberstädter im Strafraum gegenseitig an, bevor dann Luigi Campagna noch einen Strich Richtung Tor absetzen konnte, aber wieder glänzte Ebersbach. Speziell in der ersten Halbzeit fiel auch der Unparteiische aus Cottbus positiv auf: Zwei Hitzköpfe beruhigte er mit der Ansage: „Wir haben gerade zehn Minuten gespielt, wenn ihr wollt, könnt ihr die Wassertemperatur unter der Dusche gleich testen...“ und deutete in Richtung Kabinen. Es zog dann wieder Ruhe ein.

 

Die zweite Halbzeit begann ausgesprochen schlecht für den VfBG, da musste Campagna zum taktischen Foul greifen und Halberstadt geriet in der Folge in Rückstand, weil Schmidt aus gut dreißig Metern die nasse Kugel Richtung linken Winkel hämmerte. Büchel war zwar noch dran, lenkte den Ball aber nur noch an den Innenpfosten und konnte den Einschlag nicht verhindern. Kurze Zeit später hätte es Elfmeter geben können, als Beil den Ball mit der Fußspitze schon um Ebersbach herum gespitzelt hatte, dieser ihn dann rüde umrempelte. Der Pfiff blieb allerdings aus und der Ball trudelte am Tor vorbei. Nach einer Stunde dann doch der verdiente Ausgleich. Twardzik schoß einen Freistoß in die Box, der zunächst geklärt wurde, dann kam der zweite Service und nur Beil und Nattermann liefen ein, während die Budissen auf Abseits spekulierten. Beil legte quer und Nattermann schob in aller Ruhe ein. Dann sogar die Führung für den VfBG. Boltze eroberte den Ball und schickte Beil in die Gasse, da ließ sich der Teamkollege nicht lange bitten und ließ Ebersbach mit seinem Flachschuß keine Chance. Diese Führung hätten die Halberstädter in der Folge ausbauen müssen, aber im Konterspiel gab es fortan eklatante Schwächen. Budissa erhöhte nun den Druck und bot den Gästen entsprechende Räume, doch gleich drei erstklassige Chancen im Überzahlspiel ließen die Halberstädter ungenutzt, weil dem letzten Adressaten, trotz genauen Zuspiels,  jeweils die Bälle bei der Annahme versprangen. Mit vereinten Kräften hielten sie mit viel Glück aber zunächst noch dem Druck stand, obwohl es in der Schlussphase vor dem Kasten von Büchel mehrfach lichterloh brannte. Der Schiri verließ jetzt leider auch seine Linie und verhängte Freistöße en mass für jede Kleinigkeit. Als dann die drei angezeigten Nachspielminuten abgelaufen waren und der Ball im Seitenaus lag, glaubten die Halberstädter an den Sieg, doch es gab noch den Einwurf, in dessen Folge Schmidt noch einen Verzweiflungsschuß absetzte, der, wie sein Freistoß zuvor, von Büchel nicht mehr entschärft werden konnte und zum späten Ausgleich einschlug. Insgesamt sicher ein gerechtes Ergebnis, dennoch ärgerlich, dass die Halberstädter nicht clever genug waren, erstens den Sack zuzumachen und zweitens in der Schlussphase überlegter zu klären. Da war in jedem Fall ein „Dreier“ drin, der nun dringend zu Hause gegen Auerbach, am Sonntag ab 13.30 Uhr, eingefahren werden sollte.