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Hürde zur nächsten Runde mit langem Anlauf genommen

FSA-Pokal: SV Edelweiß Arnstedt - VfB Germania Halberstadt  0:1 n.V.  (0:0, 0:0)

Sportplatz Arnstedt, Mittwoch, 31.10.2018

Fußball ist ein Ergebnis orientierter Sport, zumal im Pokal, es zählt nur das Weiterkommen. Diese Binsenweisheit beschreibt das Prozedere allerdings nur oberflächlich.

Sicher, der Regionalligist steht erwartungsgemäß in der nächsten Runde, nimmt aber einen schweren Rucksack mit auf die Reise nach Berlin, wo bereits am Sonnabend, zum Ausklang der englischen Woche, beim FC Viktoria das nächste schwere Punktspiel ansteht. Wenig Zeit zu regenerieren also, außerdem unnötigerweise 120 Minuten in den Knochen!

Die Vorgabe des Trainergespanns war klar, schnelles, geradliniges Spiel, die Ordnung des Gastgebers damit aushebeln und zum frühen Erfolg kommen. Soweit die Theorie. Tatsächlich aber begann die Begegnung sehr zäh. Kaum nennenswerte Ereignisse zu Beginn. Zwar verlagerte der VfB Germania das Geschehen fast ausschließlich in die Hälfte der Gastgeber, doch dann fehlten finale Ideen, wurde das Tempo verschleppt, organisierte sich der SV immer wieder rechtzeitig in seiner massiven Abwehr, um keine echte Torgefahr zuzulassen. Ein einziger Angriff in der ersten halben Stunde reichte den Arnstedtern, um aufzuzeigen, auf welchem schmalen Grat der VfB Germania wandelte: Ecke SV, schlechte Organisation in der HBS-Abwehr, Tino Schulze rettete gerade noch auf der Linie, dann fiel Pfeifer der Ball vor die Füße, sein Schuß verfehlte das Tor der Gäste nur um Zentimeter.

Der Gegenzug dann mal schnell über Dustin Messing, seine Eingabe von rechts nahm Denis Jäpel direkt und traf den linken Pfosten. Danach wieder lange Leerlauf. Kurz vor der Pause hätte Alexander Schmitt beinahe eine von mehreren Unsicherheiten des SV-Keepers Alfiado ausnutzen können, aber dieser parierte im Nachfassen. Zweimal konnte die SV-Abwehr außerdem auf der Linie retten, gegen Ende der ersten Halbzeit die Halberstädter durchaus auch im Pech. Insgesamt aber die Vorstellung zu mager, um hier schon die Vorentscheidung herbeizuführen. In der zweiten Halbzeit zunächst ein ähnlich biederes Auftreten der Gäste. Arnstedt diszipliniert und kampfstark, fast ausnahmslos in der Defensive beschäftigt. Erst in den letzten zwanzig Minuten der regulären Spielzeit ging den Gastgebern allmählich die Kraft aus, forcierte der VfB Germania endlich sein Offensivspiel. Schmitt kam nach schöner Vorarbeit von Jäpel mit seinem Schuss schon an Alfiado vorbei, doch Mania klärte auf der Linie. Hendrik Hofgärtner probierte es aus der Distanz, knapp am Dreiangel vorbei, Lukas Surek nahm Maß, knapp flach vorbei, anschließend Hofgärtner mit einem Lattenkracher, in der Nachspielzeit rettete Arnstedt noch zweimal auf der Linie, doch der VfB Germania hatte viel zu lange nicht genug getan, um frühzeitig auf die Siegerstraße einzubiegen!

Der SV Arnstedt hatte den Regionalligisten in die Verlängerung gezwungen.

Die Beine wurden nun spürbar schwerer, der Gastgeber hatte in der eigenen Abwehr Schwerstarbeit zu verrichten, um sich immer wieder neu zu formieren. Philipp Blume köpfte knapp über das Tor, Stefan Korsch war mit seinem Schuss schon am Torwart vorbei, wieder rettete Arnstedt auf der Linie. So wurden erneut torlos die Seiten gewechselt.

Schrecksekunde dann in der Anfangsphase der zweiten Hälfte der Verlängerung, Mania kam frei durch, doch Fabian Guderitz, der kaum etwas zu tun hatte, blieb ganz cool und rettete in höchster Not mit einer tollen Reaktion. Aus dieser Situation heraus machte es der VfB Germania dann endlich mal schnell, die noch nicht wieder gut gestaffelte Abwehr des SV klärte zur Ecke. Diese brachte Schulze herein und Jäpel stieg hoch zu einem spektakulären Fallrückzieher, den er unhaltbar rechts ins Tor katapultierte. Man könnte zynisch sagen, das Warten hatte sich gelohnt, die anderen Möglichkeiten waren den Gästen wohl zu einfach...

Unrühmlich die Schlussszene, ein weiter Ball des SV, Guderitz eilte aus seinem Strafraum und klärte, anschließend senste Mania, der zu spät kam, den Halberstädter Torhüter mit gestrecktem Bein um. Offensichtlich schwer erwischt, blieb Guderitz liegen und wurde erstbehandelt. Rudelbildung, Scharmützel, rote Karte für Mania und dann der Abpfiff!

Danach zog aber sofort wieder Ruhe ein, man gab sich die Hand und Guderitz stand auch wieder auf seinen eigenen Beinen. Hoffentlich nichts Schlimmeres...

 

 

Vorschau: 

Sonnabend, 03. November 2018, 13.30 Uhr, FC Viktoria Berlin – VfB Germania (RL) Sonntag, 11. November 2018, 13.30 Uhr: VfB Germania – Bischofswerdaer FV (RL)

 

Text: Bernd Waldow