Fußball - Die C-Jugend-Fußballer des VfB Germania haben am 16

Das populäre Großereignis für die Talente und „Helden von morgen“ wurde zum zweiten Mal in der Getec Arena ausgetragen. Wieder hat der Turnierverlauf gezeigt, dass die größte Mehrzweckhalle Sachsen-Anhalts der richtige Rahmen dafür ist.

Die zahlreichen Zuschauer durften am Sonnabend und Sonntag wieder qualitativ hochwertigen Fußball sehen. Die besten deutschen und auch sehr gute internationale Teams wie u.a. Hertha BSC, Borussia Dortmund und der spätere Cup-Sieger 1899 Hoffenheim oder Tottenham Hotspur waren zu Gast. Erstmals wurde in einem neuen Modus, mit der Lucky Loser Runde, gespielt.

 

Für Germania Halberstadt, dass sich neben TuS 1860 Magdeburg (Stadt-Vertreter) als regionaler Verein für diesen Wettbewerb qualifiziert hatte, war vorab klar, dass es mit Sicherheit kein „Überleben“ der Vorrunde geben würde. Mit dem VfL Wolfsburg, dem 1. FC Köln, dem FC Bayern München und Tottenham erwischte der VfB eine gleichermaßen hoch attraktive wie auch extrem schwere Gruppe. Nur zehn Nominierte waren pro Mannschaft erlaubt, daher konnten nicht alle Germanen aktiv mitwirken. „Ich habe letztlich die gewählt, die beim Qualifikationsturnier dabei waren“, so Trainer Thomas Waldow. Aus dem 25-er Kader waren dennoch sehr viele vor Ort, um die Teamkollegen von den Zuschauerrängen aus zu unterstützen.

 

Thomas Waldow, der sein Team gemeinsam mit den Co-Trainern Felix Kanter und Christoph Klötzer begleitete, mit einem ersten Fazit: „Die letzten beiden Spiele gegen Tottenham und Leverkusen mussten wir ohne unseren Torwart Pascal Sparwasser bestreiten. Er hatte sich in den Spielen zuvor die Hüfte geprellt und konnte sich kaum noch bewegen. Für ihn rückte Angreifer Tommy Lessmann in den Kasten, der fehlte uns dann auch vorne. Vielleicht hätten wir dann die Dinge anders lösen können. Das soll aber auf keinen Fall eine Ausrede sein.“

 

Nachdem die C-Junioren aus Halberstadt in den Vorjahren jeweils nur hauchdünn in der Qualifkation für den Pape-Cup gescheitert waren, war die Euphorie nun groß. Die Zielstellung für die Germania wurde schnell formuliert. Waldow, der bereits bei den ersten beiden Auflagen als Coach dabei war, zog die Erinnerungen und Erfahrungen von damals zu Rate: „Wir wollten ein Tor schießen, denn 2001 und 2003 klappte das nicht.“ Diese Zielstellung wurde nach dem Auftakt gegen den 1. FC Köln korrigiert. Der VfB ging mit 1:0 in Führung und leuchtete, weil es das erste Gruppenspiel überhaupt war, von der großen Videoleinwand als Spitzenreiter. Die zahlreich mitgereisten Eltern und Freunde zückten die Mobiltelefone und hielten diese wohl einmalige Konstellation – Germania Halberstadt vor dem VfL Wolfsburg, 1. FC Köln und Bayern München – fotografisch fest. Letztlich drehten die Kölner die Partie und siegten mit 5:2.

 

Dennoch, Halberstadt wollte nun in jedem Spiel mindestens einmal selbst treffen. Gegen die Bayern gelang das nicht, ganz im Gegenteil. Schon mit dem Anstoß trafen die Münchner zum 1:0 und ließen dann quasi im Minutentakt weitere neun folgen. Die Germanen hatten kurz vor Schluss die Chance zum Ehrentreffer, aber FCB-Keeper Lukas Brandl, er verletzte sich später gegen Wolfsburg schwer (Knöchel- und Mittelfußbruch), parierte großartig. Waldow: „Besonders in diesem Vergleich wurde deutlich, dass auf diesem Niveau jeder Fehler eiskalt bestraft wird. Von den frühen Gegentoren haben wir uns nicht erholt, sind am Ende fast in Einzelteile zerfallen.“

 

„Es war ja der Wahnsinn, mit was für Gegner wir zu tun hatten“, blickte Thomas Waldow zurück, „das war eine tolle Gruppe mit top Klubs“. Es ging hochkarätig weiter. Es folgte die Partie gegen Wolfsburg. Die Halberstädter verkürzten zwischendurch auf 2:3, die Zuschauer in der Halle waren sofort da, peitschten den „Underdog“ nach vorne. Die Autostädter legten aber nach und siegten mit 5:2. Das abschließende Vorrundenspiel gegen die „Spurs“ war wieder deutlicher, auch wenn der VfB das erste Tor erzielt hatte – 1:6. „Den fünften Platz hatten wir schon vor dem Anpfiff sicher“, schob Thomas Waldow allen Träumereien einen Riegel vor, „aber wir haben in zwei Spielen mit 1:0 geführt und so die Gegner sicher etwas überrascht. Gegen Tottenham war mehr drin als ein 1:6, aber da hatten wir ja bereits keinen etatmäßigen Keeper mehr“.

 

Das Turnier war damit aber noch nicht beendet. Am Sonntagvormittag folgte eine letzte Partie im Rahmen der Lucky Loser Runde gegen Bayer 04 Leverkusen. Mit dem 0:6 verabschiedete sich Halberstadt etwas unter Wert. „Wir haben da nicht das gezeigt, was wir können und zudem dumme Zeitstrafen kassiert. Der Gegner war besser – ja, aber wir waren auch nicht gut!“

 

Enttäuscht war im Germania-Lager niemand, Thomas Waldow: „Die Ergebnisse zählten für uns nicht, sondern das Erlebnis: Wir waren dabei und haben fünf Tore geschossen. Das ist, was bleibt, und dass die Eltern sehr stolz auf ihre Kinder sind. Es war ein Gewinn.“ Trotzdem gab es auch ein sportliches Fazit von ihm: „Wir wollten frisch und offensiv spielen, das hat teilweise geklappt. Die Handlungsschnelligkeit, das Tempo und die Zweikampfführung der anderen Teams war der große Unterschied zu uns. So etwas erlernt man, wenn man Woche für Woche auf diesem top Niveau spielt. Für unsere Fußballer wurde klar, wo man verglichen mit der nationalen Spitze steht – in welchem Maßstab steht Platz eins in der höchsten Liga Sachsen-Anhalts mit einer deutschen Regionalliga? Die Spieler werden aus diesem Turnier etwas mitnehmen, da bin ich mir sicher.“

 

Abschließend bedankte sich der VfB-Nachwuchstrainer: „Der Dank gilt dem 1. FCM und Lutz Pape, die uns diese Teilnahme ermöglicht haben. Ebenfalls bedanken möchte ich mich beim Kreisfachverband Harz. Der hatte die Hallen-Vorrunde extra für uns um einen Tag vorverlegt, die Konkurrenz hatte das auch ohne Murren akzeptiert. Wir haben das registriert, das ist nicht selbstverständlich. Es zeigt, der Harzkreis steht hinter uns, dafür sind wir dankbar!“

 

VfB Germania Halberstadt: Sparwasser - Walz (1 Tor), Brandt (1), Hartmann (2), Grund (1), Lessmann, Hartung, Pannhausen, Mona, Allner

 

Quelle: Volksstimme