Torfestival vor magerer Kulisse

FUSSBALL: VfB Germania Halberstadt – 1.FSV Nienburg  14:0 (6:0)

Der 1.FSV Nienburg war natürlich als Gastgeber dieser Begegnung gesetzt, bat aber im Vorfeld um Tausch des Heimrechts, wollte im Gegenzug dafür unter Flutlichtatmosphäre im Halberstädter Friedensstadion spielen. Alle Seiten stimmten zu und entsprachen dieser Bitte.


Der Landesklasse-Vertreter hatte sich erhofft, die zu erwartende Niederlage in Grenzen halten zu können, was nicht wirklich gelang, da der VfB Germania dieses Spiel nicht als lästige Trainingseinheit und mit Unlust anging, sondern von Beginn bis Ende dieses Match hoch seriös führte. Vor der beschämenden Kulisse von 105 zahlenden Zuschauern sorgten zumindest ca. 50 Nachwuchsspieler des VfB Germania nach ihrem Training für richtig gute Stimmung, so dass gute Atmosphäre das Spiel begleitete.

 

Obwohl die Begegnung insgesamt ziemlich einseitig verlief, hatte der 1.FSV durchaus zwei gute Möglichkeiten, einen Ehrentreffer zu erzielen. Nach knapp einer Viertelstunde klappte die Abstimmung in der Innenverteidigung der Halberstädter nicht, so dass Denis Winter alleine auf Torhüter Christoph Klötzer zusteuern konnte, aber der junge Germane vereitelte die Chance in großer Manier. Auch zehn Minuten vor dem Abpfiff waren die Nienburger einem Treffer nahe: Ein Freistoß aus dem Mittelkreis, über die hoch stehende Halberstädter Deckung hinweg, brachte Tony Adam in beste Position, der war als einziger eingelaufen, schneller als die Germania-Abwehr, sah sich dann ebenfalls alleine vor dem Torwart, aber auch hier konnte Klötzer mit toller Reaktion seinen Kasten sauber halten. Mehr Chancen hatten die einsatzfreudigen Nienburger dann aber nicht, alles andere war Germania. Schon nach vier Minuten eröffnete Tom Nattermann den Torreigen, als er artistisch eine Eingabe von links ins Tor brachte, Tim Oschmann und nochmals Nattermann legten schnell nach und bis zur Halbzeit stand es nach weiteren, zum Teil sehenswerten Toren von Florian Beil und noch zweimal Oschmann 6:0. Wer glaubte, der VfB Germania würde sich in der zweiten Hälfte zurück lehnen und die Zeit herunterspielen, sah sich getäuscht. Engagiert und motiviert ging es mit Vollgas weiter, legte man sich den 1.FSV Nienburg zurecht und spielte ihn an die Wand. So deutlich muss man das leider formulieren, denn die braven Kicker von der Saale hatten bei drei Aluminium-Treffern der Halberstädter sogar noch etwas Glück.

 

Ansonsten hatten die Domstädter lediglich nach drei Wechseln am Stück eine Viertelstunde lang Torflaute, bevor es mit aller Konsequenz weiter auf Trefferjagd ging. Bis zu diesen drei Wechseln, nach etwas mehr als einer Stunde, hatten zweimal Nattermann, Andrej Alysson Vargas und zweimal Beil das Ergebnis bereits auf 11:0 gestellt. Die letzten zwölf Spielminuten reichten dann noch für drei weitere Tore. Patrik Twardzik mit einem satten Schrägschuss ins lange Eck, Nico Hübner per Abstauber nach einer großen Parade von Keeper Weißke und zum Abschluß noch einmal Nattermann, mit seinem insgesamt fünften Treffer an diesem Abend, verwöhnten die Zuschauer und entlohnten sie für die Entscheidung, an diesem Abend ins Friedensstadion gekommen zu sein. Beide Trainer lobten nach dem Spiel jeweils die Einstellung ihrer Mannschaft und zeigten sich diesbezüglich zufrieden, gleichwohl wurmte Tobias Donath die Höhe der Niederlage. Trotzdem zollte auch er der Spielfreude Germanias Anerkennung und akzeptierte sportlich, dass seinem Team in diesem Match klare Grenzen aufgezeigt wurden. Besonders erwähnt werden muss noch die herausragende Fairness auf dem Platz, kein rüdes Einsteigen, kein böses Foul, keine unsportliche Frustbewältigung. So hatten die Unparteiischen leichtes Amtieren und niemand musste Verletzungen beklagen.

 

Fotos von der Begegnung findet ihr hier >>> 

 

Vorschau: Schon nächsten Freitag, am 13.10.2017, geht es weiter. Der VfB Germania mit dem nächsten Heimspiel. Dann geht es in der Regionalliga wieder um Punkte. Gast ist dieses Mal der BFC Dynamo, Anstoß 19.00 Uhr.