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Unentschieden gegen Fürstenwalde

Fußball/Regionalliga: FSV Union Fürstenwalde gegen VfB Germania Halberstadt 1:1 (0:1)

Bei einem Überraschungsteam der Liga und somit Favoriten dieser Begegnung, stand der zuletzt etwas im Negativtrend befindliche VfB Germania vor der Herausforderung, eben diesen Trend nun dringend zu stoppen. Mit Leidenschaft und voller Tatendrang ging das Halberstädter Team die Aufgabe beherzt an.

Schon in der Anfangsviertelstunde gab es drei verheißungsvolle Angriffe, die eigentlich hätten zur Führung reichen müssen, doch Birnbaum im Union-Kasten zeigte sich hellwach und hielt seinen Kasten zunächst sauber, sowohl gegen Florian Beil, der von Ivan Franjic mustergültig bedient, zentral alleine vor dem Keeper auftauchte, als auch Minuten später gegen Franjic selbst oder gegen Marcel Goslar. Die etwa zwanzig mitgereisten Halberstädter Anhänger waren verzückt – und Fürstenwalde beeindruckt. Auch Trainer Maucksch bekannte in der PK, sein Team habe im ersten Durchgang überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Dennoch besaßen die Gastgeber eine edle Chance, selbst in Führung zu gehen, denn nach einem Freistoß aus halblinker Position, nahe der Mittellinie, kam nach einer Viertelstunde Siakam in bester Position zum Kopfball, den Fabian Guderitz in großer Manier aus dem Dreieck fischte. Der FSV Union wusste sich gegen die gefällige Spielweise der Vorharzer oft nur durch Fouls zu helfen, eines der übelsten war nach einer halben Stunde an Goslar adressiert, der an der Mittellinie von Bolyki rüde umgesenst wurde und vor Schmerz schrie und wimmerte. Ein Wunder, dass der von Sabine Wiedemann behandelte und stabilisierte Knöchel bis zur 90. Minute hielt, als Goslar kurz vor Ultimo ausgewechselt wurde. Eine kurzweilige Partie war es zu jeder Zeit und es lag auch immer wieder auf beiden Seiten ein Tor in der Luft. In Führung ging verdient der Gast, als Keeper Birnbaum nach einer halben Stunde seinen einzigen Fehler in dieser Begegnung machte: Einen von Benjamin Boltze aus Linksaußenposition, kurz hinter der Mittellinie ausgeführten Freistoß, den der Germania-Kapitän direkt auf das Tor brachte, ließ Birnbaum prallen, sehr zur Freude von Philipp Blume, der mit Torjäger-Instinkt den Abpraller per Kopf ins Netz beförderte. Bis zur Pause hatten die Fürstenwalder keine Antwort darauf. Nach dem Wechsel bot sich zunächst das gleiche Bild, erst später, mit dem Mut der Verzweiflung und angepeitscht von Maucksch an der Seitenlinie, erhöhten die Gastgeber den Druck. Der Ausgleich etwas glücklich: Ecke Gladrow, Kopfball Stagge an den linken Innenpfosten und von dort ins Tor. In der verbleibenden Viertelstunde lief der FSV vehement an, allerdings vielfach ohne klaren Plan und überhastet. Dennoch musste der VfB Germania in dieser Phase um den einen Punkt bangen. Die Wucht, mit der Union presste, war quasi erdrückend. Mit vereinten Kräften (Boltze und Blume retteten noch auf der Linie) stemmte sich Halberstadt gegen das drohende Unheil, hier nach großem Kampf noch leer auszugehen. Einen der immer noch gut angelegten, aber zu oft nicht abgeklärt genug ausgespielten Konter der Halberstädter, hätte Franjic noch zum Sieg veredeln können, doch er ahnte nicht, wieviel Zeit er hatte und suchte zu schnell den Abschluss, den Birnbaum entschärfen konnte. Insgesamt darf man das 1:1 als Erfolg für den VfB Germania einordnen, auch, weil es ein richtig guter Auftritt war, den die Mannschaft an den Tag legte. Dass Gastgeber-Trainer Maucksch nach dem Spiel extrem einsilbig sein Fazit zog und die „überhebliche Art der Halberstädter Bank“ als Störfaktor ausmachte, wäre anders zu bewerten, wenn nicht er selbst, entgegen allen anderen Trainerkollegen, die der Autor bislang erleben durfte, nicht schon durch eine alles andere als kollegiale und freundschaftliche Begrüßung der Gäste, bereits vor Spielbeginn negativ aufgefallen wäre. Vorschau: Zwei Spiele im Friedensstadion stehen jetzt bevor: Am Freitagabend, 1.12.2017, 19.30 Uhr, empfängt der VfB Germania den FSV Luckenwalde und Sonntag, 10.12.2017, 13.30 Uhr zum Rückrundenauftakt den FSV Wacker Nordhausen.