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Germania Halberstadt mit Selbstbewusstsein

Fußball/1.Herren:

Rückblick Regionalliga-Punktspiel vom 08.04.2018

Berliner FC Dynamo – VfB Germania Halberstsadt 4:2 (3:2)

Den VfB Germania erwartete ein srahlender Frühlingstag über der gepflegten Anlage des Jahn-Sportparks in Berlin. Ungewöhnlich: Zum ersten Mal in den Jahren als Gast bei unterschiedlichen Berliner Mannschaften, musste der VfB G die südliche Platzhälfte inklusive Trainerbank zum Aufwärmen einnehmen.

Ungewöhnlich auch, die schwarze Kluft der Halberstädter und die weinrote des BFC boten kaum Kontrast - sehr gewöhnungsbedürftig! Mit Spielbeginn gingen beide Teams temporeich zur Sache, wobei die Gastgeber alsbald das Spielgeschehen mehrheitlich in die Halberstädter Hälfte verlagern konnten. Die VfB G-Abwehr ohne Benjamin Boltze (gesperrt) und Phlipp Blume (angeschlagen) hatte eine Menge zu tun, blieb aber zunächst mit kühlem Kopf in der aufgewärmten Arena Herr der Dinge.  Die erste Entlastung erfolgte zielstrebig und brachte einen Freistoß im Mittelfeld, den Adli Lachheb an der Strafraumgrenze zu erobern versuchte. Er wurde von zwei Berlinern daran gehindert, doch Hasan Pepic „roch den Braten“ und übernahm die Kugel gekonnt per Brustmitnahme und ging bis zur Grundlinie. Als alle mit einer Eingabe rechneten, zimmerte er den Ball mit vollem Risiko aus spitzestem Winkel rechts oben ins lange Eck und hatte damit auch den Keeper überlistet. Der BFC schüttelte sich nur kurz und ging auf die Jagd nach dem Ausgleich. Einen Distanzschuß konnte Fabian Guderitz aus dem Eck fischen, einen Malembana-Freistoß aus 22m parierte er ebenfalls sicher. Doch der BFC setzte sich fest, kaum Entlastung für die HBS-Abwehr. Stochern – Blocken – Grätschen hieß die Disziplin.

 

Ausgerechnet Rufat Dadashov bereitete dem Treiben ein Ende und schob überlegt zum Ausgleich ein. Dann wieder HBS: Gillian Jurcher setzte sich rechts an der Grundlinie durch und servierte maßgenau für Florian Beil, der am zweiten Pfosten die Kugel sicher einköpfte. Danach gab der BFC wieder Gas und Marcel Goslar fing sich die Gelbe Karte ein. Wohl deshalb traute er sich in der Folge nicht, energisch gegen Al-Azzawe einzugreifen, der  die HBS-Abwehr gerade filetierte und straff ins kurze Eck schoss – 2:2. Die Begegnung danach ziemlich ausgeglichen. Ein Foul von Dadashov hatte kurz vor der Pause Folgen: Er hatte Florian Eggert die Nase blutig gecheckt, so dass der Halberstädter behandelt werden musste. Germania verlor den Ball nach dem Freistoß und war in Unterzahl noch unsortiert. So konnte Dadashov ungedeckt aus Nahdistanz zur BFC-Führung einschieben, wobei er sich allerdings selbst verletzte und ausschied. Nach dem Wechsel konnten beide das hohe Tempo nicht mehr gehen, die Begegnung nun über weite Strecken sehr ausgeglichen, der VfB G schaffte es sogar, das Spielgeschehen oft in die BFC-Hälfte zu verlagern. Beil hatte die beste Ausgleich-Chance, scheiterte aber am liegenden Torwart. Auf der anderen Seite verballerte der BFC einige Konter sehr deutlich. Nur einmal musste Guderitz sein ganzes Können aufbieten und gegen Cubukcu retten. Der VfB G schnupperte tatsächlich am möglichen Ausgleich, doch dann nahte das Verhängnis. In der vorletzten Minute wurde Lachheb, weit seitlich vom Tor entfernt, aus nächster Nähe an die Hand geschossen, was Schiedsrichter Klemm sofort nutzte, um für den BFC Elfmeter zu geben. Dass Lachheb dafür dann auch noch die fünfte „Gelbe“ sah, erzürnte nicht nur Trainer Andreas Petersen. Steinborn feilich war es egal, er jagte das Spielgerät kompromisslos unter die Latte ins Netz, ließ Guderitz ohne Chance. Dann nochmal Überraschung: Nach einigen Schauspieleinlagen „Verletzter“ und diversen Unterbrechungen hielt es Schiri Klemm nicht für nötig, die Halberstädter noch einmal an den Ball kommen zu lassen. Er pfiff nach 89:48 min die Begegnung ab. 2:3 oder 2:4 oder vielleicht noch 3:4 ist Nebensache, der VfB Germania hatte sich ordentlich präsentiert, steckt aber trotzdem eine Niederlage ein. Den Sieg hatte sich der BFC allerdings vornehmlich vor der Pause verdient.

 

Vorschau: Mit einem Nachholspiel geht es am Mittwoch, 11. April 2018 weiter, dann gastiert der FSV Budissa Bautzen im Friedensstadion (Anstoß 19.00 Uhr), regulär wird dann am Sonnabend (14.04.2018) der Berliner AK im Friedensstadion erwartet (Anstoß 13.00 Uhr).