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Erstmals Halberstädter Sieg bei Live-Übertragung

Alex Schmitt sorgte mit seinem Treffer für den Sieg.
Alex Schmitt sorgte mit seinem Treffer für den Sieg.

RL Nordost:  1.FC Lok Leipzig - VfB Germania Halberstadt  0.1  (0:0)

Bruno-Plache-Stadion, Leipzig-Probstheida, Sonnabend, 22.09.2018 

 

Ein Spiel des VfB Germania live und in voller Länge im Fernsehen – bislang gab es das in handverlesenen Ausnahmefällen, z.B. in den Endspielen des Landespokals, bevor die ARD zur einheitlichen Terminierung mit Konferenzschaltung überging. Bekanntermaßen konnte sich HBS dabei jedoch nie durchsetzen, obwohl die Spiele knapp und gut gestaltet wurden.  So spürte man in Leipzig bei dem einen oder anderen Akteur doch eine gewisse zusätzliche Anspannung vor dem Spiel. Auch die Kulisse, für Lok-Verhältnisse mit 2375 Besuchern sogar noch enttäuschend (!), stellte für die Halberstädter schon einen eher ungewöhnlichen Rahmen dar. Zudem herrschte eine merkwürdige Stimmung, geschuldet der derzeitigen Leipziger Erfolglos-Serie und dem deshalb „wackelnden“ Stuhl von Heiko Scholz.

Lok begann gewillt und ungestüm, aber schon den ersten Leipziger Vortrag eroberte der VfB Germania und zeigte, dass seinerseits mit gefährlichen Aktionen zu rechnen sein dürfte: Hendrik Hofgärtner schickte Denis Jäpel, der über links in den Strafraum zog und – wie beim 3:0 gegen Bautzen – das rechte untere Eck anvisierte. Mit einer gekonnten Fußabwehr zeigte sich der junge Lok-Keeper Wenzel aber auf der Höhe und hielt seinen Kasten sauber.

Dadurch hielten sich die Diskussionen auch in Grenzen, ob der Halberstädter bei der Ballannahme etwa den rechten Arm zu Hilfe genommen haben könnte...

Fortan entwickelte sich ein intensives Spiel, Lok mit etwas mehr Druck öfter vor dem Halberstädter Strafraum, aber echte Höhepunkte blieben zunächst aus. Der VfB Germania mit dem einen oder anderen verheißungsvollen Ansatz, aber offensiv meist zu ungenau und daher ohne Gefahr für das Wenzel-Tor. Kurz vor der Pause dann zwei gute Möglichkeiten für Lok, zuerst wurde Pfeffer klasse von Steinborn frei gespielt, jagte die Kugel allerdings von der Strafraumgrenze in den dritten Stock, anschließend schoss auch Schinke übers Tor. Die Halberstädter ließen ansonsten wenig zu, mit hoher Disziplin und schier grenzenloser Energie, zeigten sie sich kampf- und laufstark und als Einheit, in der jeder für den anderen einstand. Während die Defensivabteilung des VfB Germania von den Leipzigern gut beschäftigt wurde, kam der VfB Germania zunächst kaum gefährlich bis zum Lok-Tor durch. Immerhin hielten die Halberstädter die Partie bis zur Pause offen.

Nach dem Wechsel verzweifelte Lok zusehends mehr, der VfB Germania blieb unterdessen hoch konzentriert und setzte Nadelstiche. Der positive Höhepunkt in der 51. Minute: Weiter Einwurf von Tino Schulze auf der linken Seite, keiner der Kollegen konnte den Ball jedoch entscheidend kontrollieren. Doch auch Lok klärte nur halbherzig, Wolf setzte zum Befreiungsschlag an, brachte die Kugel aber nur bis zur Strafraumgrenze. Dort lauerte Alexander Schmitt, fing den hohen Ball ab, ließ ihn kurz aufprallen und setzte das Spielgerät dann per Dropkick straff und sehenswert links oben ins Eck. Da war auch der gute Wenzel machtlos. Lok, nun noch wütender, hatte beinahe die passende Antwort parat: Schneller Vortrag über die halbrechte Bahn, zwei Leipziger gegen Fabian Guderitz, Steinborn legte am HBS-Keeper vorbei quer auf Gottschick, doch der setzte den Ball aus sechs Metern, völlig frei vor dem verwaisten Tor stehend, an die Latte! Dusel für die Halberstädter. Ansonsten hielt die HBS-Abwehr dicht, Guderitz hatte in und vor seinem Kasten alles im Griff. Zwar meinte FS-Kommentator Alexander Küpper, der Halberstädter Torwart hätte im Strafraum zwei, dreimal daneben gegriffen, doch „übersah“ er dabei großzügig, das Guderitz in diesen Szenen jeweils von zwei, drei Akteuren grenzwertig bedrängt wurde. Einmal noch wurde die Halberstädter Defensive überrumpelt, als der eingewechselte Atici schräg aus siebzehn Metern abzog, sein Schuss allerdings an den linken Pfosten klatschte. Erneut Pech für Lok und Halberstadt ein weiteres Mal mit dem Glück im Bunde, auch zur Freude der fast 50 (!) Mitgereisten. Die Situation der Leipziger kennen die Halberstädter zur Genüge! Dieses Mal blieb ihnen das Glück bis zum Abpfiff hold. Sie hatten es sich allerdings auch hart erarbeit, opferten sich regelrecht auf und kämpften bis zur Erschöpfung, um den Sieg festzuhalten. Am Ende durfte HBS feiern, Heiko Scholz jedoch büßte seinen Trainerjob ein.

 

 

Vorschau: 

VfB Germania Regionalliga Nordost

Sonntag, 30. September 2018, 13.30 Uhr: VfB Germania – FSV Optik Rathenow

Mittwoch, 03. Oktober 2018, 13.30 Uhr: FSV Wacker Nordhausen – VfB Germania                                                                                                                                  

 

(bw)