Fußball: beide Herren-Teams erfolgreich ...

Landesklasse 4

VfB Germania Halberstadt II – SV Olympia Schlanstedt 4:2  (1:1)

(von Bernd Waldow)

Das Nachholspiel zwischen den Kontrahenten wurde zur Geduldsprobe. Dabei bestimmte

der VfB Germania II von Beginn an das Spielgeschehen, ließ es aber zu, dass zunächst kaum Druck auf das Tor der Schlanstedter ausgeübt wurde. Den ersten Torschuss überhaupt gab Richard Götting ab (10.), der von der Strafraumgrenze abzog, Denis Neitzel im SV-Gehäuse aber nicht überwinden konnte. Ein Beftreiungsschlag des SV geriet dann zur Steilvorlage für Denis Knobloch, der seinen – aus einer nicht geahndeten Abseitsstellung resultierenden -Vorsprung gegenüber der Halberstädter Verteidigung geschickt behauptete und zentral an Jost Herlemann vorbei die Gäste-Führung erzielte (12.), die das Spielgeschehen allerdings nicht veränderte.  Klarste Feldvorteile der Hausherren führten zu nichts Zählbarem, weil der VfB Germania II seltsam behäbig agierte und die kompakte Defensive des SV kaum nervig

bearbeitete. Fast hätte ein Konter sogar zum 0:2 geführt (15.), doch hier reagierte Jost Herlemann großartig gegen Leon Faulbaum. Erst in der 28. Minute gab es endlich einen Schussversuch der Halberstädter, doch der Abschluss Klajdi Danis von der Strafraumgrenze verfehlte sein Ziel deutlich. Dass sie es besser können, zeigten die Germanen im nächsten Angriff: Nils Dannhauer wurde auf der rechten Außenbahn geschickt, war mit Ball schneller, als diverse Verteidiger der Gäste und hatte das Auge für Richard Götting, der den mustergültigen Flachpass aus vierzehn Metern in den rechten Winkel drosch (29.) und den

hoch verdienten Ausgleich herstellte. Jetzt erhöhte sich auch der Druck der Hiesigen auf das Schlanstedter Tor. Collin Weber zündete eine Granate aus 22 Metern, die Neitzel fast die Fäuste wegriß, doch er konnte den Einschlag verhindern. Allerdings boten sich zwei edle Chancen zur Nachverwertung, doch Dani und Götting scheiterten aus bester Position.

Auch in der 40. Minute hätte der VfB Germania die Partie schon drehen können, doch Dani schoß frei vor dem Kasten Neitzel an. So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Vor dem Wiederanpfiff lieferte Schiedsrichter Marcel Kautz zunächst eine Demonstration seiner Macht: Der als Torwart für die zweite Halbzeit jetzt spielbereite Raphael Knothe wurde angewiesen, seine schwarze Unterziehleggins abzulegen. Das dauerte seine Zeit, brachte aber den vollen Erfolg: Wir reden hier von einem sichtbaren Bereich von ca. fünf Zentimetern zwischen Hosenunterkante und Stutzenoberkante, allerdings nur ein Bein betreffend, denn über dem linken Knie trug „Rapha“ ohnehin einen Sportverband – eine lächerliche Posse, die zwar früher regelkonform war, für den Amateurbereich sinnigerweise aber inzwischen gelockert wurde. Nach dem verspäteten Wiederanpfiff ging es im gekannten Stil weiter:

Der VfB Germania II machte das Spiel, belohnte sich für viel Aufwand aber nicht, weil klare

Tormöglichkeiten ausblieben. Stattdessen zeigte Olympia Schlanstedt, was Effektivität bedeutet. Ein hoher Ball in den Sechzehner, Ex-Germane Tom Hufmüller und Keeper Knothe prallten zusammen, doch Augenblicke zuvor hatte „Hufi“ dem Ball schon die entscheidende Richtungsänderung gegeben (53.) und seine Farben erneut in Führung gebracht.

Fortan spielte ausnahmslos der VfB Germania II, stand aber zunächst weiterhin viel zu tief, um die Gäste in Gefahr zu bringen. Für die letzte halbe Stunde wurde dann umgestellt und folgerichtig erspielten sich die Halberstädter nun auch reichlich Chancen, allein der quirlige Klajdi Dani hatte ein halbes Dutzend davon auf Kopf und Fuß. Zum längst fälligen Ausgleich traf dann aber der zur Halbzeit eingewechselte Daniel Holtzheuer (72.), der im Strafraum nicht lange fackelte, sondern die Kugel entschlossen in die Maschen drückte.

Jetzt war auch der unbedingte Wille zurück, hier den „Dreier“ einzufahren, mit Energie und schnörkellos traf aus fast identischer Position nur zwei Minuten später Kapitän Erwin Liese

 

zur erstmaligen Führung für die Platzherren. Möglichkeiten, diese auszubauen, gab es mehrfach, doch erst in der Nachspielzeit (90+3.) versenkte Nils Dannhauer das Spielgerät im kurzen Eck, nach einem starken Sololauf über die rechte Seite.  Völlig verdient sammelt der VfB Germania II damit drei weitere Zähler ein, hat sich dabei aber das Leben selbst unnötig schwer gemacht. Für die 80 Zuschauer aber war es ein unterhaltsamer Fußball-Nachmittag.