Fußball Landesklasse: ... Zweite siegt gegen Quedlinburg

Landesklasse 4

Nachbarschaftsduell geht klar an den VfB Germania

(von Bernd Waldow)

VfB Germania Halberstadt II – Quedlinburger SV  6:2  (2:1)

Tabellarisch vier Punkte vor den Halberstädtern platziert, sollte der QSV bei seinem Gastspiel

auf dem Kunstrasenplatz im Friedensstadion nicht chancenlos aufspielen. Zumindest verbal war dieses Ziel auch immer wieder zu vernehmen.  Doch am Ende jubelten die Hausherren. Unbeeindruckt von der Kampfansage der Gäste ging es von Beginn an nach vorn. Nach schönem Flügelwechsel von rechts auf die linke Seite zu Nils Dannhauer (3.), zog dieser kurz an und dann aus zwanzig Metern trocken ab. Den Ball unterschätzte wohl Gäste-Keeper Martin Werner und ließ die Kugel unglücklich passieren. Die frühe Führung brachte den Halberstädtern aber nicht die sonst oft beobachtete Ruhe im Abwehrbereich. Einige „Wackeleinlagen“ brachten so auch die Gäste einige Male in aussichtsreiche Position. 

Allein, auch der Quedlinburger SV spielte viel zu hektisch und ließ den möglichen Ausgleich liegen. Stattdessen fruchtete erneut ein schnelles Umschaltspiel der Platzherren, dieses Mal schickte Erwin Liese Nils Dannhauer (18.), der auf seiner linken Außenbahn jede menge Platz hatte und nutzte – flach am Keeper vorbei schlenzte er das Spielgerät diesmal ins rechte untere Eck zum 2:0. Allein Sicherheit zog deshalb immer noch nicht ins Spiel der Halberstädter ein. Ungewohnt kopflos sahen manche Spieleröffnungen aus. Als dann auch noch die Zuordnung in der Abwehr nicht stimmte, konnte Robert Bendzko nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld aus Nahdistanz schon in der 20. Minute zum Anschlusstreffer einköpfen – auch dieser Ball schien nicht unhaltbar...

In der Folge blieben spielerische Elemente Mangelware, die Begegnung wurde zunehmend zerfahrener und litt unter etlichen Spielunterbrechungen nach kleinsten Nicklichkeiten auf beiden Seiten. Auch die Nerven einiger Spieler lagen offensichtlich blank, verbale Scharmützel auf beiden Seiten, anstatt gemeinschaftlichen Anspornens, waren Trumpf.

Beide Teams hatten bis zur Pause noch zwei Halbchancen, Tore fielen bis zum Seitenwechsel jedoch nicht mehr.

Im zweiten Durchgang zeigten die Halberstädter dann ein anderes Gesicht. Man pushte sich gegenseitig und trat als Gemeinschaft auf. Der Lohn folgte blitzschnell. Nach feinem Solo über die linke Seite passte Nils Dannhauer von der Grundlinie zurück an die Strafraumgrenze, wo Daniel Holtzheuer in Ruhe Maß nehmen und die Kugel in die Maschen hämmern konnte (47.) – 3:1. Nur zwei Zeigerumdrehungen später legte Richard Götting sehenswert nach:Von der rechten Seite lief er ein, tanzte nacheinander gleich vier Quedlinburger aus, um dann cool ins kurze Eck zum 4:1 zu vollstrecken. Noch in der gleichen Minute rettete der Pfosten den QSV nach einem Abschluss von Collin Weber. Auch Gäste-Torhüter Martin Werner durfte noch Proben seines Könnens zeigen, rettete Mitte der zweiten Halbzeit stark gegen Nils Dannhauer und Collin Weber.

Ein Moment der Unachtsamkeit in einer sonst in dieser zweiten Hälfte sattelfesten Halberstädter Abwehr genügte, um den Gast wieder ins Spiel zu bringen. Der kurz zuvor eingewechselte Nico Stertz blieb nach einer Stunde völlig ungedeckt 18 Meter vor dem Kasten von Baktash Qaderi eiskalt und versenkte die Kugel rechts unten zum 4:2.

Davon ließen sich die Germanen allerdings nicht schocken, sondern zeigten sich jetzt als verschworene Gemeinschaft, die um eine Antwort nicht verlegen war, so dass zehn Minuten

 

später Collin Weber mustergültig von links bedient wurde und das Spielgerät unhaltbar ins linke Toreck einköpfen konnte. Den „Deckel drauf“ machte in der 81. Minute erneut Collin Weber, der sich wohl Ärger eingefangen hätte, weil er nicht auf die rechte Seite serviert hatte, wo am zweiten Pfosten zwei Mitspieler lauerten, stattdessen schräg von halb links aus zweiundzwanzig Metern selbst den Abschluss suchte. Doch der genau getretene Ball fand auch so den Weg ins Tor und Kritik blieb aus. So feierte man kurz darauf im üblichen Kreis einen verdienten, wenn auch auf ungewöhnliche Weise hart erkämpften, aber klaren Sieg.