Fußball Landesklasse: ... Zweite punktet im ersten Heimspiel

Landesklasse 3

VfB Germania Halberstadt II – SV Langenstein   2:1 (2:0)

(von Bernd Waldow)

Mit einer unbeschreiblichen Moral stellte sich unsere zweite Mannschaft dem aktuellen Tabellenführer, der mit Niklas Hanke, Daniel Holtzheuer, Richard Götting und Moritz Mona gleich vier Spieler in der Startformation präsentierte, die noch vor Wochen im Germania-Trikot stolz den Saisonabschluss gefeiert hatten. Die ohnehin dünne Personaldecke wurde durch kurzfristige Absagen bzw. nicht fristgerechte Freischaltung der Spielerlaubnis zudem weiter  arg strapaziert, so dass schon von Beginn an nur zehn Akteure für das Heimteam in dieses Spiel gingen. „Zweistellig!“ „Heut gibt´s auf die Mütze!“ – so klangen die Kommentare der zahlreichen SVL-Anhänger vor dem Spiel. Doch die Hiesigen jammerten nicht, sondern zeigten eine überragende mannschaftliche Geschlossenheit. Wer nicht nachzählte oder über andere Quellen informiert wurde, merkte am Spielgeschehen nicht, dass Tabellenführer Langenstein hier in Überzahl agierte. Der SVL, ohnehin turmhoher Favorit in dieser Begegnung, hatte so numerisch ein weiteres Plus auf seiner Seite. Immerhin konnte Andreas Amelung auf Hilfe von Manuel Rost zählen, der aus dem aktuellen Überhang des RL-Kaders vier Akteuren so Spielpraxis zukommen ließ. Rückkehrer Hendrik Kuhnhold, zwar ohne jegliche Praxis in den letzten Wochen, verdiente sich mit seiner strategischen Übersicht das Prädikat „besonders wertvoll“ in der Spielgestaltung. Faustpfand für den Erfolg war aber - neben der sensationellen Moral jedes einzelnen – einmal mehr das excellente Zusammenspiel zwischen Silvio Rust und Sascha Liebing, diesmal vor einem fehlerfreien und erneut überzeugenden Baktash Qaderi im Kasten.

Insbesondere in der ersten Halbzeit konnte das dezimierte Halberstädter Team die Langensteiner mit schnörkellosem Direktspiel mehrfach vor große Probleme stellen. Eine dieser Aktionen, zunächst über die Zentrale, dann nach Rechtsaußen und schließlich flach ins Zentrum, führte zum 1:0 für den VfB Germania (10.), als Dimitar Milushev den Ball aus Nahdistanz nur noch über die Linie schieben musste. Der SVL zeigte sich schon beeindruckt, fand fortan nur selten zielstrebig den Weg Richtung Halberstädter Tor. So blieb es lange Zeit bei der knappen HBS-Führung, die die Jungs leidenschaftlich verteidigten. Ein Freistoß kurz vor dem Seitenwechsel führte sogar zum 2:0 (44.), als wieder Dimitar Milushev traf, nachdem er selbst aus halblinker Position den 22-Meter-Schuss sehenswert an der SVL-Mauer vorbei ins lange Eck zirkelte.

Nach dem Wechsel schwanden erklärbar bei einigen Halberstädter Akteuren die Kräfte etwas,

das schien der Gast nutzen zu können, als nach einem Pfosten-Abpraller der eingewechselte Sebastian Heine gedankenschneller reagierte, als alle Halberstädter. Er staubte zum 2:1 (50.) ab. Leidenschaft und Einsatz bis an die eigene Erschöpfungsgrenze blieben indes bei den Domstädtern in einem erstaunlichen Maß erhalten. Als Beispiel sei Florian Jost Peter genannt, der selbst bei einer Attacke in der ersten Halbzeit verletzt wurde, aber nicht nur auf die Zähne biss, sondern aktiv immer wieder Akzente vor dem und im Strafraum des SVL setzte.

Beide Mannschaften hatten noch die eine oder andere Torgelegenheit, doch entweder fehlte final die Zielgenauigkeit oder die Torhüter machten ihren Job hervorragend. Jakob Peter Proft glänzte dabei mit zwei, drei starken Fußabwehren, Baktash Qaderi zeigte mehrere großartige Flug-Paraden und Reflexe bis in die Schlussphase hinein.

 

Alles in allem sicherte aber das herausragende Wir-Gefühl der zehn tapferen Germanen einen nicht erwarteten, aber dennoch hoch verdienten Sieg.