Fußball Landesklasse: ... Zweite : Rieder = 3:4

Großzügige Halberstädter verschenken Heimsieg

LK 3: VfB Germania Halberstadt II – Grün-Weiß Rieder 3:4  (2:2)

von Bernd Waldow

 

Die närrische Zeit hatte am Freitag um 11.11 Uhr begonnen, zum Scherzen war Coach Andreas Amelung nach dem Spiel jedoch nicht aufgelegt. Dabei ging es wahrlich närrisch zu, an diesem Abend im Friedensstadion. Zunächst versagte am Kunstrasenplatz die Flutlichtanlage ihren Dienst, so dass kurz vor dem Anstoß auf Rasenplatz 3 ausgewichen werden musste. Dort tat das Flutlicht brav seinen Job...

Zunächst begann die Begegnung auch standesgemäß, die Kreisstädter verlagerten von Beginn an das Spiel vor den Strafraum der Gäste. Folgerichtig die Führung nach zehn Minuten, als Bennet Mingramm entschlossen abzog und Torhüter Nils Schalanda keine Abwehrchance ließ. Rieder konnte sich auch in der Folge kaum einmal aus der Umklammerung befreien, doch die Abschlüsse der Halberstädter waren nicht zwingend genug. Erst ein starkes Solo von Hermann Tunsch nach knapp einer halben Stunde brachte das längst fällige 2:0, er tanzte gleich mehrere Abwehrspieler auf seinem Weg von rechts in den Strafraum aus und vollendete dann sehenswert ins lange Eck.

Die Grün-Weißen blieben blass in der Offensive, doch der VfB Germania hauchte den Gästen Leben ein. Eine harmlose Eingabe von der Rechtsaußenposition, abgesendet von Daniel Schweinefuß, passierte Freund und Feind, keiner fühlte sich zuständig, so dass eine knappe Berührung durch Janick Hannawald genügte (38.), die Kugel Richtung Tor zu verlängern, wo Keeper Baktash Qaderi nur erstaunt dem Spielgerät nachschaute, das langsam im langen Eck einnetzte. Danach setzten die Halberstädter nach, hatten zwei gute Möglichkeiten, die aber ihr Ziel verfehlten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verhalfen die Platzherren ihren Gästen dann tatkräftig zum Ausgleich: Trotz großen Einsatzes kam Paul Niehs einen halben Schritt zu spät, um eine Rechtsflanke zu verhindern, die sich Qaderi anschließend zu allem Überfluss als Slapstick-Einlage am 11.11. ins eigene Tor schaufelte.

Die Richtung nach dem Wechsel gaben zunächst wieder die Halberstädter vor. Selten aber wurde dabei der Weg über die Außen gesucht. Die Portugal-Connection versuchte es immer wieder durch die Zentrale, was zumindest einmal über Umwege erfolgreich war. Nach einem klaren Foul, zwei Abwehrspieler packten die klassische Zange aus, gab es Elfmeter (54.), den Jose Alberto Djata Lopes Conde satt zum 3:2 verwandelte. Wer jetzt dachte, die Platzherren würden nachlegen, sah sich getäuscht. Ein aufreizend geführter Zweikampf von Qaderi, in dessen Folge eine ungestüme Rettungstat ebenfalls zum klaren Elfmeterpfiff führte, brachte Rieder zurück ins Spiel. Hannawald hatte zwar Glück, denn Qaderi war dran und lenkte den Ball noch ab (64.), doch die Kugel sprang trotzdem ins Netz.

Nicht genug damit, per weiterem Abwehrpatzer bekam Hannawald nur drei Minuten später eine neuerlich gute Möglichkeit geschenkt, die er sich nicht nehmen ließ – 3:4.

 

Unbelehrbare, die sich als Fans ausgeben, aber stets nur Schaden für den Verein verursachen und durch Zünden von Pyrofackeln eine Spielunterbrechung erzwangen, sorgten dann endgültig dafür, dass der Heimelf der Rhythmus gänzlich abhanden kam. Dazu nutzte Rieder jede Gelegenheit, um Behandlungspausen zu provozieren, so dass diese Begegnung in hässlicher Atmosphäre ihr Ende fand. Der VfB Germania II stellte sich so zwar als Gastgeber höflich aber völlig unnötig bei der Vergabe der drei Punkte hinten an und zahlt weiter Lehrgeld.