Fußball Landesklasse: ... Quedlinburger SV : Zweite = 2:1 (0:0)

QSV behauptet sich erwartungsgemäß im Kreisderby

LK 3: Quedlinburger SV - VfB Germania Halberstadt II  2:1  (0:0)

(von Bernd Waldow)

 

Andreas Amelung hatte im Vorfeld auf die Schwere der Aufgabe hingewiesen, denn der VfB Germania II ging dieses Mal als Außenseiter in die Begegnung. Vor dem Anstoß hatte der QSV bereits sechs Punkte Vorsprung auf die Kreisstädter, so dass die Favoritenrolle klar an den Gastgeber ging. Zudem musste der Halberstädter Coach erneut improvisieren. Zwar konnte er dabei wieder auf den Portugal-Block setzen, doch dafür standen andere nicht zur Verfügung, die zuletzt noch zu den Stützen gezählt hatten. Immerhin kehrte Kapitän Sascha Liebing in die Abwehr zurück und stand Kai Morozumi nach auskurierter Verletzung wieder in der Startformation. Paul Niehs rotierte aus der Abwehrkette, in der er gegen Rieder noch als Kapitän stand, diesmal ins Tor. Bennet Mingramm und Loran Al-Ali sind gesetzt, wenn verfügbar und begannen ebenfalls.

 

Die Abwehr mehr als zuletzt stabil zu halten, war nach der Flut an Gegentoren in den letzten Spielen eine der Vorgaben. Ein kompliziertes Unterfangen, das aber bis zur Halbzeit schon mal glänzend gelang, denn es ging mit einem 0:0 in die Kabinen. Ausgeglichen auch die Kampfsport-Aktien beider Teams – jeweils eine gelbe Karte stand bis zur Pause in den Akten, was für ein Kreisderby eine beachtenswert niedrige Zahl ist. Wobei man den Portugiesen in Halberstädter Diensten wohl nicht zum Vorwurf machen kann, wenn sie nicht unbedingt eine Derby-Atmosphäre ausmachen können. Da sieht es bei anderen Mannschaften, so auch beim Quedlinburger SV, schon anders aus, denn in vielen Vereinen in direkter Nachbarschaft findet man ehemalige Germanen, die nach erfolgreicher und guter Ausbildung von höheren Sphären träumen, aber sich oft nicht weiter entwickeln, sondern in niederen Gefilden dahin dümpeln. Da kommt ein Aufeinandertreffen mit dem VfB Germania als Motivation stets sehr gelegen. Dieser zusätzliche Kick mag auch in dieser Begegnung Ausschlag gebend gewesen sein, denn nach dem Seitenwechsel lief der Auftakt für den VfB Germania II zunächst optimal, als bereits in der 47. Minute Araides Roberto Vunda André es auszunutzen wusste, dass der QSV wohl gedanklich noch beim Pausentee weilte und seine Farben etwas überraschend in Front brachte.  Fast zwanzig Minuten durften die Halberstädter in der Folge von der Überraschung träumen, doch es wurde mit zunehmender Zeit immer enger. Der Ausgleich fiel durch Chris Römmert (65.) und Halberstadt stemmte sich mit aller Kraft gegen die nun drohende Niederlage. Den Kampf nahmen sie wohl an, dafür sprechen vier (!) gelbe Karten pro HBS innerhalb von nur 5 Minuten (69./70./72./74.), bevor der Quedlinburger SV dann die Begegnung gänzlich drehen konnte. Und hier spielt dann doch die oben geschilderte Konstellation möglicherweise eine Rolle. Denn Marcus Grund, als hoffnungsvolles Talent einst aus der Halberstädter Nachwuchsschmiede zur Sportschule in die Landeshauptstadt entsandt, konnte sich dort zwar nicht durchsetzen und spielt eben nicht in höheren Sphären sondern stieg ab bis zur Landesklasse, schaffte es in der 77. Minute allerdings, sich hier hoch motoviert durchzusetzen und traf gegen seinen Ausbildungsverein zur 2:1-Führung. Mit der Aussicht, als Derbysieger vom Feld zu gehen, ließ der Quedlinburger SV dann auch in der Folgezeit bis zum Ende der fünfminütigen Nachspielzeit nichts mehr anbrennen. Ein umkämpftes, aber nicht unfaires Spiel, das auf dem Kunstrasen-Platz im GutsMuths-Stadion mehr als nur spärliche 60 Zuschauer verdient gehabt hätte, endet schließlich unspektakulär mit dem von den meisten „Experten“ erwarteten Favoritensieg. Für den VfB Germania II geht es jetzt in eine lange Pause, denn die Begegnung des letzten Hinrunden-Spieltages gegen Rieder wurde bereits vorgezogen, so dass es erst im Frühjahr zur Saisonfortsetzuing kommt. Zeit, in der es hoffentlich gelingt, eine Mannschaft zu formen, die in der Rückrunde nicht von Spiel zu Spiel in Harakiri-Manier jeweils erst kurzfristig neu zusammengewürfelt werden muss...