Fußball Regionalliga: ... Ohne Gegentor gegen Hertha

Die „Null“ steht – leider auf beiden Seiten

Regionalliga Nordost: VfB Germania Halberstadt – Hertha BSC II  0:0

(von Bernd Waldow)

Eines der besten Spiele, das der VfB Germania in dieser Saison abgeliefert hat, bringt leider nicht den verdienten und möglichen Erfolg. Es hätte ein perfekter Abend werden können, aber ohne Tore kannst du die beste Leistung eben nicht vollwertig veredeln.

Es soll auch keine Haarspalterei betrieben werden, wer will sich schon anmaßen, dem erfahrenen Marko Wartmann zu widersprechen, der den einzigen Halberstädter Treffer durch sein Abseitssignal an Schiedsrichter Matthias Lämmchen die Anerkennung entzogen hat.

Da waren die Halberstädter tatsächlich mal handlungsschneller als der Kontrahent und haben den „zweiten Ball“ verwertet, aber...

Doch der Reihe nach: Von Beginn an zeigten sich die Jungs von Manuel Rost entschlossen und mit einer herausragenden Einstellung, willensstark und zielorientiert. Gerade so, als wollten sie ihrem beim Trainerlehrgang weilenden Coach diesen Sieg widmen. Nur Zentimeter fehlten Louis Malina, der eine klasse Schussposition gehabt hätte, wenn er den Ball von rechts hätte erreichen können – das erste Zeichen in der 12. Minute. Nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte sich Paul Grzega sehenswert am rechten Strafraum-Eck durch und zog ab, doch das Spielgerät rauschte knapp über die Querstange! Hertha sorgte zwischenzeitlich einmal für Unordnung in der HBS-Defensive, wühlte sich da durch, wurde final aber auch vom Abseitssignal durch Michael Wilske gebremst. Dann wieder der VfB Germania, diesmal mit einem Freistoß aus halbrechter Position, der Schuss von Pascal Hackethal wurde geblockt und sprang Hendrik Kuhnhold vor die Füße, dessen Versuch (15.), flach aus 18 Metern, begrub Robert Kwasigroch sicher unter sich. Wieder nur eine Minute später konnte Irwin Pfeiffer von der Strafraumgrenze abschließen, er verfehlte den linken Pfosten nur knapp. Hertha schaffte es in dieser Phase kaum, sich zu befreien. Schon 60 Sekunden später die nächste – und zwar dreifache – Chance für die Hausherren: Hackethal düpierte seinen Gegner an der Sechzehnmeterlinie, hatte freie Bahn, doch legte noch ab auf Malina, der, selbst zwölf Meter vor dem Kasten in bester Position, dann noch Pfeiffer bediente, der stand zwar noch näher, wurde aber auch bedrängt, so dass es zum Schluss zu eng wurde und diese Möglichkeit(en) auch nichts Zählbares einbrachte(n).

Noch längst keine 30 Minuten vorbei, da wurde „Hacke“ glänzend halblinks im Strafraum frei gespielt, doch auch er versuchte uneigennützig, nochmal quer zu legen – Ball weg, Chance weg.. .Erst danach wieder mal ein Berliner Konter, der bei Ensat Aksakal landete, der von links in die Box und auf Lukas Cichos zulief, doch der HBS-Kapitän vereitelte die Chance in klasse Manier. Dann kam nach einer halben Stunde auch Nader El-Jindaoui mal zu einem Abschluss, schickte das Spielgerät aber deutlich über den Kasten. Sofort ging es wieder in die andere Richtung, durchaus verheißungsvoll, doch ein taktisches Foul (Gelb für Sonny Ziemer/ 32.) bremste den Angriff aus. Danach wurde es ruhig im Stadion, Jona Renner war ohne Fremdeinwirkung zu Boden gegangen und lag regungslos da, bevor er aufgerichtet werden konnte und gestützt, noch immer taumelnd, vom Platz musste (38.). Ole Hoch kam und war ohne Anlaufzeit sofort im Spiel, bereitete den nächsten Angriff mit vor, der zum Freistoß führte (43.), dessen sich Pfeiffer annahm. Ein gewaltiges Geschoss konnte Kwasigroch nicht erreichen, zu genau ins Eck platziert, hätte zum Traumtor werden können, doch die Kugel sprang von der Lattenunterkante knapp vor die Linie, wo zwei Halberstädter aber blitzschnell reagierten und der Ball so ins Netz gedrückt wurde, aber Assistent Wartmann monierte eine Abseitsstellung...(siehe oben).

 

Viel besser kann man es eigentlich nicht machen! In der zweiten Halbzeit hielten die Halberstädter den Druck hoch, aber die Fülle der Chancen war nicht mehr ganz so hoch, die besten hatten noch Pfeiffer (55.), der knapp drüber schoss und Lübke, dessen Flachsuss (78.) noch irgendwie zur Ecke abgefälscht wurde. Tony Rölke (67./verdeckter Schuss, links vorbei) und in der 76. Minute Aksakal (aus 14 Metern rechts vorbei), hatten noch Möglichkeiten für die Hauptstädter. Neben der mangelnden Chancenverwertung trübte auch eine weitere Verletzung die Stimmung, nach 65 Minuten ging es auch für Pfeiffer nicht mehr weiter, Illia Hlynianyi kam für ihn. Tolle Atmosphäre und beste Unterstützung trieben das Team über die volle Distanz an, die Belohnung in Form eines „Dreiers“ blieb dennoch aus, Es blieb nur das Lob von Gäste-Trainer Ante Covic, mit reichlich Komplimenten auf der PK.