Fußball Oberliga: ...Ersten Heimsieg verschenkt

Heim-Remis bringt erste Tabellenführung

NOFV-Oberliga Süd: 

VfB Germania – Bischofswerdaer FV 08  3:3  (2:1)

(berwa)

Es gab nicht viel zu meckern, am Spiel des VfB Germania – wohl aber einiges zu verbessern. Das klingt zunächst nach einem Widerspruch, ist es aber nicht. Das Spiel des Teams von Manuel Rost war geprägt von Leidenschaft, Tempo, Zielstrebigkeit und großartig heraus gespielten Toren.  Dass es dabei der Gegentore zu viele gab, muss man wohl der jungen Mannschaft nachsehen, Spieler, die gerade dem Jugendfußball entwachsen sind, finden sich bereits auf Schlüsselpositionen, wo der eine oder andere Fehler durchaus schmerzliche Folgen hat. Da gibt es noch Verbesserungspotential, aber es ist ein Entwicklungsprozess, den man durchlaufen muss, denn Erfahrungswerte lernt man nicht am Daddelautomaten, sondern einzig mit Spielpraxis. Von Beginn an zeigten die Halberstädter ein erfrischendes Spiel, verlagerten das Geschehen in die Hälfte der Gäste und strahlten Gefahr aus. Bereits in der 7. Minute zog Halberstadts Nummer 7 nach einer Eingabe von Nick Poser ab, das Geschoss von „Hacke“ wurde minimal abgefälscht zur Ecke. Zwei Zeigerumdrehungen später servierte Silvio Rust für Nick Poser, dessen Schuss knapp rechts vorbei strich. Dann nochmals Nick Poser, per Kopf über das Tor (16.) – ein ordentlicher Auftakt für die Gastgeber. Mit der ersten nennenswerten Aktion der Gäste aber fiel das 0:1, als die Abwehr in Unterzahl agierte und Jonas Krautschick schließlich völlig frei bedient wurde (18.), die Übersicht behielt und die Kugel sehenswert im rechten oberen Eck versenkte. Halberstadt nicht geschockt, weiter im Vorwärtsgang und mit Nick Poser (25.), der diesmal im Luft-Duell mit dem Torhüter nur zweiter Sieger blieb. Eine Minute später dann der verdiente Ausgleich, als Poser zum Vorbereiter wurde, von rechts, fast von der Grundlinie, nach innen passte, wo Corvin Kosak am ersten Pfosten lauerte und den Ball direkt nahm und auf 1:1 stellte. Bischofswerda hatte im ersten Durchgang nur noch eine gute Möglichkeit, als Steve Zizka einen 18-Meter-Freistoß über die Mauer, aber auch knapp an der linken Torstange vorbei zirkelte (32.). Dann rollte die nächste Angriffswelle des VfB Germania, meistens hatte der unermüdliche Pascal Hackethal, bester Mann auf dem Platz, entscheidende Aktien am Offensivspiel der Hausherren. Ein Freistoß kam dabei heraus, den Edhem Hujdurovic aus dem linken Halbfeld in die Box chippte, wo Denis Neumann elegant übernahm, den Torwart aussteigen ließ (43.) und zum 2:1 vollendete – Spiel gedreht. Eine kurzweilige Halbzeit endete unter dem Applaus der mehr als 400 Zuschauer.

Nach dem Wechsel eine weiterhin abwechslungsreiche Begegnung, in der beide Mannschaften den Weg nach vorn suchten, wobei die Heimelf die aktivere blieb.

Zunächst aber musste ein Rückschlag verdaut werden, ein Chipball in den Lauf von Martin Sobe (BFV) überwand die Abwehrkette der Halberstädter, wenngleich der Zielspieler augenscheinlich klar in Abseitsposition stand. Das ließ der Assistent durchgehen, Sobe bedankte sich und schob an Lukas Cichos vorbei zum Ausgleich ein (57.), was für Proteste sorgte, die aber, wie üblich, die Meinung des Referees nicht mehr änderten. Der VfB Germania schüttelte auch dieses Erlebnis ab, drückte weiter und erspielte sich Chancen. In höchstem Tempo ging es nach vorn, als Silvio Rust auf der rechten Außenbahn eine Idee hatte. Es folgte eine weite, genaue Flanke ins Zentrum (68.), wo sich Corvin Kosak hoch schraubte und per Kopf das Spielgerät unhaltbar unter die Latte wuchtete. Wieder hatten sich die Gastgeber in großer Manier eine Führung erkämpft und erspielt. Kosak selbst hätte zehn Minuten später den berühmten „Deckel drauf machen“ können, doch der Versuch, Gäste-Torhüter Stefan Kiefer mit einem Heber zu überlisten, schlug fehl, mit den Fingerspitzen verhinderte der Keeper das 4:2. Dennoch, das temporeiche Auf und Ab verzückte weiterhin die Zuschauer, die eine stimmungsvolle Atmosphäre schufen.

 

Verhängnisvoll dann die 85. Minute, als eine Flanke von der rechten Seite nicht unterbunden wurde, die im Strafraum Miguel Pereira Rodriguez fand, der seinerseits zu viel Platz hatte, sich in aller Ruhe drehen und zum 3:3 vollenden konnte. Zwar musste Lukas Cichos in der Folge noch zwei Flanken „pflücken“, ansonsten spielte sich die Szenerie weiter vor dem Gäste-Tor ab, wo die Halberstädter aber keine zwingenden Abschlüsse mehr produzierten. So fühlt sich am Ende das 3:3-Unentschieden für die Hiesigen nicht wirklich glücklich an, wenngleich es die Domstädter nach den Sonnabend-Spielen zunächst auf Platz 1 der Tabelle hievt, vor dem heutigen Konkurrenten BFV08.