Fußball Oberliga: ... Erste mit souveränem Heimsieg

VfB Germania mit standesgemäßem Heimsieg

NOFV-OL Süd:  VfB Germania Halberstadt  -  Ludwigsfelder FC 2:0  (1:0)

(von Bernd Waldow)

Nach dem überzeugenden Auftritt in Plauen, der fußballerisch ein Leckerbissen war, auch wenn er nicht mit Zählbarem belohnt wurde, erwarteten viele eine ähnlich glanzvolle Vorstellung im Heimspiel gegen Ludwigsfelde, denn schließlich hatte die Mannschaft hier noch eine Rechnung offen, da im Hinspiel ein irregulärer Treffer die Germanen zwei Punkte kostete. In diese Erwartung spielte die Anfangsphase hinein, als Corvin Kosak zum ersten Abschluss kam (7.), den Lucas Lindner jedoch parierte - zudem Abseits... Als Jona Renner von links die Kugel nach innen brachte (10.), hätte Kosak ein besseres Timing gebraucht, um flach einzuschieben – erste gute Chance vertan. Der nächste Service kam ebenfalls von der linken Seite, nach schöner Kombination über Valentin Masuth, flankte Renner weit Richtung hinteres Fünfmeter-Eck, wo Achilleas Oikonomidis einlief und das Spielgerät entschlossen zum 1:0 (12.) versenkte.  Auch in der Folge spielte sich fast alles in der Hälfte der Gäste ab, die Hausherren versäumten es aber, ihre hohe Präsenz nahe der gefährlichen Zone auch in hochwertige Chancen umzuwandeln. Eine besondere Idee hatte dann Renner (33.), der kurz vor dem Sechzehner-Eck einen Ball des LFC abfing und sofort über den noch weit vor seinem Kasten postierten Lindner hinweg das Tor anvisierte. Der Plan okay, die Kugel flog aber deutlich hinter das Tor. Es brauchte 38 Minuten, ehe sich auch der Ludwigsfelder FC dem erneut von Fabian Guderitz gehüteten Tor annäherte. Joe Kodonu Williams kam zur Flanke von rechts, die aber von den Kollegen im Zentrum unzureichend verarbeitet wurde und so keine Gefahr versprühte. Zwei Minuten vor der Pause durfte Guderitz einen Arbeitsnachweis erbringen, pflückte eine Eingabe von der rechten Seite sicher herunter. Endlich schalteten die Hausherren danach auch mal schnell um, schon wurde es ansehnlich und gefährlich, über Paul Grzega und Nick Poser lief die Kombination, die Kosak abschloss, allerdings trudelte die Pille am linken Pfosten vorbei.

Ganz ähnlich lief die zweite Hälfte an. Dann fasste sich Vinicius Sandri Kuffner mal ein Herz und zog flach  aus 18 Metern ab (56.) – diesmal klatschte das Spielgerät an den linken Außenpfosten. Nach ähnlichem Muster probierte es dann Masuth aus fast der gleichen Position, hier tauchte Lindner ab (59.) und hielt mit einiger Mühe. Zehn Minuten später die Vorlage von Oikonomidis auf Kosak, der schob die Kugel an der linken Torstange vorbei.

 

So blieb der LFC auch weiterhin im Spiel, weil der VfB Germania nicht die unbedingte Gier zeigte, hier in jedem Fall frühzeitig den „Deckel drauf“ machen zu wollen. Die diszipliniert arbeitende Defensive geriet aber nicht wirklich in Gefahr, weil sie in jeder Situation sicher stand und quasi rein gar nichts zugelassen hat. Eine starke Entwicklung, die auch perspektivisch und wettbewerbsübergreifend im Saisonendspurt eine wichtige Rolle spielen kann. Ein paar mehr Freistöße aus dem Halbfeld mischten sich für die Domstädter nun auch noch ein. Mittlerweile war für die ruhenden Bälle der eingewechselte Pascal Hackethal zuständig. So auch in der 82. Minute. Ein Foulspiel nahe der rechten Auslinie, eigentlich im Niemandsland, hatte fatale Folgen für den LFC. Zum einen sah der bereits verwarnte Julian Bache (einst selbst in Halberstädter Diensten) für wiederholtes Foulspiel die Ampelkarte, zum anderen schnürte diese Aktion endlich den berühmten Sack zu, denn der Service von „Hacke“ landete am Fünfmeterraum, wo Kosak das Spielgerät mit der Brust in die Maschen drückte und auf 2:0 stellte. Kurz darauf fehlte Grzega nur eine Haarsträhne, um die Kugel nach Poser-Flanke vor Lindner ins Netz zu nicken, doch der Keeper konnte noch rechtzeitig zupacken.  Denis Vukancic hatte sich das Spiel seiner Kollegen lange angesehen, jetzt sah er für sich die Zeit gekommen, es selbst zu versuchen, zündete aus gut 20 Metern einen Strahl (89.), der rechts an den Innenpfosten sprang, von dort zu Lindner, der mit einem Reflex noch gerade so den erneuten Einschlag verhindern konnte. Die letzte Aktion gehörte dann dem fast beschäftigungslosen Fabian Guderitz, der in der Nachspielzeit noch einen Ball abfangen durfte und das ruhig und sicher tat. Der sichere Schiedsrichter Tim Haubenschild, heute unter „besonderer Beobachtung“ des jungen Germania-Schiedsrichters Lui Borchers, der das Trio heute begleiten durfte,  beendete danach die Partie, die im VfB Germania den fraglos verdienten Sieger sieht, der seine Dominanz ohne Hochglanz-Fußball, eher in einem sicheren Verwaltungsmodus fernab vom eigenen Tor zu Ende spielte.