Fußball: ... Zweimal scharf und einmal gemütlich

Drei Testspiele offebaren Klassenunterschiede

(von Bernd Waldow)

Freitagabend: VfB Germania Halberstadt I – VfB Germania Halberstadt II  10:0 (3:0)

Bei nahezu idealem Wetter und Flutlichtatmosphäre erlebten die mehr als hundert Zschauer rund um Platz 4 so etwas wie „Wiedergutmachung“ für das zuvor aufgrund von Auflagen nicht öffentliche Spiel gegen den HFC. Auf Initiative des Unterstützers Ulrich Grosch (Apotheke am Bahnhof), der sich seit Jahren auch um die Belange der Tanzgruppe des SV Blau-Weiß Schwanebeck kümmert, gab es Speisen und Getränke für einen symbolisch schmalen Taler, sowie ein künstlerisch wieder einmal ansprechendes Vorprogramm der Tanzgruppe des SV, bei dem sich die Besucher schon für die folgende Fußballkost „warm“ klatschen konnten. Denn das folgende Spiel bor keinen Alibi-Kick, sondern ambitionierten Fußball von allen Akteuren. Ein Dutzend Tore, teilweise sehenswert herausgespielt, erfreuten die Zuschauer, auch wenn das umsichtige Schiedsrichter-Trio um Alexander Lück am Ende „nur“ zehn Treffern die Anerkennung gab. Bis zur Halbzeit hielt die Defensive der U23 dem Druck der Rost-Schützlinge noch ordentlich stand, im zweiten Durchgang war der Kräfteverschleiß dann jedoch zu groß, um ähnlich erfolgreich Widerstand zu leisten. Mit drei Scorer-Punkten während seiner 45-minütigen Einsatzzeit stellte Paul Grzega überragend die Weichen, stellte mit einem 14-Meter-Schuss auf 1:0 und bereitete die Tore von Ole Matthias und Joel Klaschka, die er jeweils mustergültig mit Ablagen bediente, entscheidend vor.

Frühes Anlaufen und viele Verlagerungen zermürbten die Becker-Schützlinge im zweiten Abschnitt. Nach Balleroberung schon am Sechzehner der U23 konnte Klaschka ins leere Tor einschieben, traf Berkay-Osman Altin vom linken Strafraumeck satt rechts unten zum 5:0. Erst danach ein sehenswerter Abschluss von Adil Masic, der knapp über den rechten Giebel zielte. Pascal Hackethal bediente Joel Klaschka,der mit zwei Kontakten per Heber über Kimi Giebel zum 6:0 traf. Der wohl schönste Angriff des Spiels, eröffnet von Silvio Rust, über Tim Theile auf Denis Vukancic, dessen Schuss Kimi Giebel noch parierte, führte zum 7:0, weil Ole Matthias den Abpraller gedankenschnell versenkte. Per direktem Freistoß von halbrechts ins linke untere Eck traf anschließend der Kapitän der zweiten Halbzeit, Pascal Hackethal, dessen nächste Flanke von links Temi Ajibola aus Nahdistanz zum 9:0 veredelte. Nah am Ehrentreffer für die U23 war Loran Al-Ali, der fast an Fabian Guderitz vorbei kam, doch der Cichos-Vertreter begrub den Ball im zweiten Zufassen sicher unter sich und ließ sich an diesem Abend nicht überwinden.  Den Schlusspunkt setzte noch einmal Ajibola, der mit seinem zweiten Tor das Ergebnis in den zweistelligen Bereich schoss.

 

Sonnabend: VfB Germania Halberstadt II – SV Blau-Weiß Schwanebeck  6:2 (5:1)

Noch geschlaucht vom Vorabend, brauchte die zweite Mannschaft einige Zeit, wieder ins Laufen zu kommen. Zunächst passierte offensiv nicht allzuviel. Etwas wacher zu Beginn die Gäste, die eine Unaufmerksamkeit vor Paul König eiskalt ausnutzten, Dries Barner nutzte seinen Freiraum und brachte den Kreisoberligisten in Führung (9.). Leon Gerloff fand vier Minuten später seinen Meister in Paul König, erst danach ein Hochkaräter für die Hausherren, doch Adil Masic scheiterte ebenfalls am Torhüter (16.). So dauerte es eine gute halbe Stunde, ehe der „Knoten platzte“. Danach aber spielte sich der Gastgeber bis zur Pause förmlich in einen Rausch. Nick Sauer machte endlich die Bude (35.), Felix Genschmar (37.), Leon Wiedenbein (38.), Leon Eckert (41.) und Ben Steinke (42.) entschieden das Spiel bis zur Halbzeit. Nach dem Wechsel wurde die Belastung des Vorabends dann mehrfach spürbar,wurden die Beine schwerer. Dennoch passte die Einstellung, das Bemühen war vorhanden, doch nur Adil Masic hatte noch einen Torerfolg (80.) für die Hiesigen parat. Den Schlusspunkt setzte Robert Miede (85.) für den SV mit dem 6:2-Endstand.

 

Sonnabend: FSV Zwickau – VfB Germania Halberstadt 6:1 (2:0)

 

Nach dem Test des Vorabends und der strapaziösen Anreise in Kleinbussen, schaffte der VfB Germania eine Halbzeit lang, das Ergebnis offen zu gestalten. Noch nicht ganz sortiert auf dem Platz,fing sich das Rost-Team früh das 0:1 (Maximilian Somnitz /5.). Danach leistete die Mannschaft ordentlich Gegenwehr, kam der Favorit und Gastgeber erst nach gut einer halben Stunde zum 2:0 (Marc-Philipp Zimmermann /32.). Nach dem Wechsel aber ließ Zimmermann früh einen Doppelpack folgen (49./55.), der die Weichen dann zeitig auf klaren Sieg für den FSV stellte. Es folgte eine gute Phase für die Rost-Schützlinge, die nun zwanzig Minuten ohne Gegentreffer blieben und sogar selbst endlich das Tor trafen. Denis Vukancic verkürzte auf ein zwischenzeitlich versöhnliches 1:4 in der 73. Minute. Zimmermann allerdings war vom VfB Germania auch weiterhin kaum zu bändigen. Mit seinem vierten Treffer (75.) stellte er schnell den alten Abstand wieder her. Sandro Sengersdorf setzte den Schlusspunkt zum 6:1 (81.), so dass auch in diesem Spiel ein Klassenunterschied deutlich wurde. Für den VfB Germania ein echter Härtetest, der zweite nach der Vorwoche, auch diesmal mit einem klaren Fingerzeig, dass noch einige Stellschrauben justiert werden müssen, bis es in die Pflichtspiele geht.