Fußball Oberliga: ... Erste siegt in Unterzahl

Mit Traumtoren und Zittereinlagen zum Sieg in Unterzahl

NOFV-OL Süd: VfB Germania - FC Grimma 4:2 (2:1)

(von Bernd Waldow)

Der VfB Germania liefert! Einmal mehr bot sich den Zuschauern im Friedensstadion ein kurzweiliges Spektakel. Sieben Tore, von denen am Ende sechs in die Wertung kamen und manche brenzlige Situation bot diese Begegnung. Die Spielanteile zu Beginn durchaus ähnlich verteilt, doch der VfB Germania anfangs zielstrebiger. Ein Flügellauf von Silvio Rust, der bis zur Fünfer-Linie nach innen zog (8.), wurde im letzten Moment zur Ecke gerettet.

Danach ging es wieder über die rechte Seite, Valentin Masuth nahm Fahrt auf und schlug einen Pass nach innen, den Geburtstagskind Joel Klaschka per sehenswerter Direktabnahme zum 1:0 (11.) versenkte. Nur Augenblicke später war Klaschka selbst der Vorbereiter von rechts, Pascal Hackethal rutschte in das Zuspiel hinein, bugsierte das Spielgerät am zweiten Pfosten jedoch über die Querstange. Kapitän Patrick Baudis hatte derweil auf der anderen Seite zu behäbig am Gegenspieler „gearbeitet“ und sah den gelben Karton von Schiedsrichter Tarik El-Hallag, der jederzeit die Kontrolle über das Spiel und seine Entscheidungen hatte. In dieser Phase allerdings, agierte der FC durchaus mutig, hatte ein Plus an Ballbesitz auf seiner Seite, ließ aber zunächst manchen möglichen Abschluss aus. Dennoch hätte der VfB Germania gewarnt sein müssen, spätestens als Toni Ziffert den Ball ins Tor stocherte (24.), der Treffer aber wegen „Abseits“ kassiert wurde.

Ganz und gar nicht clever, hielten die Platzherren das Geschehen häufig nicht weit genug weg vom eigenen Tor, so dass nahezu folgerichtig der Ausgleich fiel (26.). Erneut war es Ziffert, der recht unbehelligt zum Kopfball aufstieg, den er links unten zum 1:1 platzierte – nicht unverdient, der Gast war der Einladung des VfB Germania gefolgt...

Jetzt erst zog der Gastgeber wieder an. Pascal Hackethal legte sich an der rechten Außenbahn, kurz hinter der Mittellinie, den Ball zurecht und servierte in die Box (29.), wo Silvio Rust einlief und aus vollem Lauf mit sehenswertem Volley auf 2:1 stellte. Die Führung mit viel Aufwand zurück geholt!  Dustin Arnold wurde fünf Minuten vor der Pause viel versprechend frei gespielt, verzog aber seinen Abschluss deutlich aus dem hinteren Strafraumeck. Dann wurde es wieder auf der anderen Seite spannend. Der bereits verwarnte Baudis hielt und zog seinen enteilenden Kontrahenten, so dass der Referee kaum eine Wahl hatte und die Ampelkarte zückte (43.) – einfach fahrlässig. Und immer noch nicht Halbzeit, der FC noch mit einer dicken Chance im Anschluss an einen Freistoß von Stefan Schumann, hier lenke Fabian Guderitz den Ball mit den berühmten Fingerspitzen ans Lattenkreuz (45.) und von dort zur Ecke. Die knappe Führung hatte mehrfach gewackelt, hielt aber bis zum Seitenwechsel. Doch schon vierzig Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Grimma den 2:2-Ausgleich erarbeitet, als Noah Wächtler im Fünfmeterraum den Ball locker kontrollieren, sich drehen und ins kurze Eck vollenden durfte. Es folgten einige Wechsel und das Bemühen des VfB Germania, mit nun wieder mehr Aufwand, die Führung ein weiteres Mal zurück zu erobern. Nach gut einer Stunde ließ Ole Matthias im Strafraum die Rechtsflanke gefühlvoll auf Edhem Hujdurovic abtropfen, der an der Sechzehner-Linie lauerte und die Kugel mit Wucht ins Netz schmetterte (61.) – die dritte Führung für den VfB Germania. Doch auch in der Folge wirkte vieles nicht souverän, weil immer wieder das Spielgerät in die gefährliche Zone vor dem Guderitz-Kasten gespielt wurde und nicht alle Aktionen technisch sauber abgearbeitet wurden. Sicher ein Stück weit verständlich, weil der Unterzahl geschuldet, aber trotzdem in einigen Fällen sicher vermeidbar. So hieß es zittern praktisch bis zum Schluss. Eine Ecke von „Hacke“ (79.) hätte fast für Erlösung gesorgt, aber hier klärte der Abwehrverbund des FC in höchster Not, bevor Denis Vukancic den Ball übers Tor hievte.

 

Das hätte sich fast gerächt, denn zwei Riesen-Chancen boten sich den Gästen, als zunächst Ziffert (85.) den Ball 6 Meter vor dem Tor nicht entscheidend kontrollieren konnte und dann Jan Hübner einen von Guderitz abgewehrten Ball (87.) im Nachschuss nur um Zentimeter an der rechten Torstange vorbei schoss. Ein unwiderstehliches Solo von Nick Poser über rechts mit präziser Flanke, die Ole Matthias aufs Tor schoss, brachte dann die ersehnte Befreiung, denn Artem Tsarenko musste den Schuss prallen lassen (89.), darauf hatte Mateo Martinez spekuliert und versenkte die Kugel zum 4:2-Endstand. Am Ende ein nicht unverdienter Sieg, der jedoch mit enormem Aufwand heraus gearbeitet werden musste.