Halberstadt rockt auch das zweite Derby der Saison
NOFV-OL Süd: VfB Germania Halberstadt – FC Einheit Wernigerode 4:2 (3:1)
(von Bernd Waldow)
Eine lange Abtastphase brauchte diese Begegnung nicht, angetrieben von beiden Fanlagern, die von Beginn an Vollgas gaben, ging es mit viel Tempo zur Sache. Der VfB Germania dabei energischer in seinen Vorstößen. Ein guter Vortrag in der 9.Minute sollte dann auch die Führung bringen, als Joel Klaschka halb links in den Strafraum zog, selbst hätte abschließen können, aber versuchte, Nick Poser zu erreichen. Dieser kam jedoch nicht mehr an den Ball, weil Mika Hess ihm die Arbeit abnahm und die Kugel ins eigene Netz beförderte. Auch Paul Grzega brachte das Spielgerät nach großartiger Verlagerung durch Pascal Hackethal gefährlich aufs Tor, doch mit einer starken Parade lenkte Pascal Sparwasser den Ball noch zur Ecke (18.). Das Bemühen um offensive Akzente zeigte auch der Gast, blieb aber oft in den Umschaltmomenten vor dem Abschluss hängen oder zielte zu ungenau. Der VfB Germania hatte in dieser Phase mehr vom Spiel und nach einer Ecke konnte der FCE nicht klären, stattdessen legte Patrick Baudis klug auf für Nick Poser, der aus 15 Metern an Sparwasser vorbei ins entlegene Eck traf (25.) und auf 2:0 stellte. Während eines langen Sololaufes durch die Zentrale wurde Dustin Arnold nicht gestört, so dass er aus 18 Metern abschloss (29.), doch das war kein Problem für Sparwasser. Auf der anderen Seite war die Abwehr der Hausherren zwar nicht immer sattelfest, allerdings trotzdem sehr aufmerksam – Ausnahme die 30. Minute. Da war Nick Schmidt plötzlich völlig frei und hatte leichtes Spiel, die Kugel aus 6 Metern an Fabian Guderitz vorbei ins rechte untere Eck zu schieben und den Anschluss zu markieren. Und Ben Engelhardt, dem Baudis einen Kopfball genau vor die Füße servierte (35.), hätte beinahe den Ausgleich geschafft (35.), zog allerdings seinen Veruch aus 16 Metern knapp am rechten Dreieck vorbei... Effektiver diesmal der VfB Germania. Hackethal, steil geschickt, prüfte Sparwasser von der Strafraumgrenze aus. Der Keeper parierte mit Mühe, ließ aber prallen. Hier reagierte Klaschka am schnellsten, schnappte sich die Murmel, umkurvte Sparwasser (37.) und traf mit Schmackes zum 3:1. Wernigerode kam durchaus mehrfach in die gefährliche Zone vor dem Guderitz-Kasten, blieb aber im Abschluss nicht kühl genug. Nach dem Wechsel ersetzte Denis Vukancic Nick Poser, der sich bereits beim Aufwärmen gezerrt hatte und deshalb vorsichtshalber nun vom Feld genommen wurde. Tormöglichkeiten hatte jetzt zunächst der Gast: Guderitz hielt gegen Danny Wagner (Kopfball/ 48.), pflückte einen scharfen Querpass von Firas Romdhane (54.), bevor Baudis (58.) eine weitere Flanke zur Ecke klärte. Während Schiedsrichterin Christine Weigelt mit ihrem Team auf dem Feld alles äußerst souverän im Griff hatte, ging es in den Fanlagern inzwischen hoch her. Unbelehrbare brachten auf beiden Seiten mehrfach Pyrotechnik zum Einsatz. Die Unparteiischen schafften es aber, das Spiel ohne Unterbrechung durchzubringen, blieben cool und fokussiert, ließen sich in keinster Weise vom Geschehen außerhalb des Platzes beeindrucken. Diejenigen unter den stattlichen 1228 Zuschauern, die wegen des Fußballs im Stadion waren, sahen unterdessen das 4:1 (68.), als Hujdurovic einen klasse Pass in die Tiefe spielte, dem Klaschka nacheilte, während sich Jannis Lisowski und sein Torhüter Sparwasser nicht recht einigen konnten, so dass Klaschka trocken die Pille mitnahm und ins leere Tor drosch. Jetzt war auch die Phase der Wechsel angebrochen und dem Gast lief allmählich die Zeit davon. In den Aktionen vom Lisowski und dem eingewechselten Kevin Hildach (beide Gelb), war auch Frust erkennbar. Während Niclas Treu (87.) dem Gast noch einmal etwas Hoffnung verlieh, als er nach feinem Doppelpass mit Danny Wersig satt aus 16 Metern zum 4:2 traf, erwies Hildach seinem Team einen Bärendienst, als er in der Nachspielzeit der Schiedsrichterin ein wenig zu viel moserte und die Ampelkarte sah (90.+1). Nach einem schönen Tiefenlauf von Ole Matthias, dessen Eingabe Sparwasser stark zur Ecke lenkte, hatte im Anschluss Vukancic nach Baudis-Vorlage gur abgeschlossen (90.+6), doch auch hier konnte Sparwasser den Einschlag verhindern. So gehen die Halberstädter am Ende des Tages mit Stolz als verdienter Sieger vom Platz. Manuel Rost trocken: „Nach den ersten zwei Eingewöhnungsderbys, die für uns nicht gut liefen, wissen die Jungs inzwischen, um was es geht und geben dafür alles. Darauf bin ich sehr stolz und das habe ich den Jungs auch nach dem Spiel gesagt!.“